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Montag, 07 November 2016 16:26

26.-30. Oktober 2016 Fotoworkshop Anfänger

Geschrieben von 
Frauke wandelt zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Die Berechnung der Belichtung beim Einsatz von Graufilter will einfach nicht so richtig Platz nehmen im Gehirn. Einige Geheimnisse der Grundlage der Fotografie haben wir bereits geduldig erforscht, aber nun diese Sache mit dem Graufilter.
Ja, es erscheint erst einmal als ein großer, schwer zu erklimmender Berg, wenn man in eine neue Materie eintauchen möchte. Aber ich bin sicher, dass Frauke am Ende des Workshops das Licht im Dunkel erhellt haben wird,- wie bisher alle Teilnehmer/innen an unseren komplexen Anfänger-Workshops.
Wie schon oftmals zuvor ist das „Brückenbaus“ an unserem Firmenstandort Glückstadt der ideale Ort, um Fotografie in Theorie und Praxis zu vermitteln. Das kleine, schmucke, denkmalgeschützte Hotel am Hafenrand dient uns mit seinem Schulungsraum für theoretische Erklärungen und für die spätere Bildbearbeitung. Nur wenige Schritte vor der Tür finden wir viele Bespiele, um das soeben gelernte in der Praxis zu überprüfen und anschauliche „Beweise“ zu liefern.
Zu Beginn geht es  immer um Blende, Zeit und Iso. Worüber gestalte ich mein Bild und nach welcher Abfolge wähle ich auf Grund dessen die richtige Belichtung. Soll mein Bild durchgängig scharf sein, oder will ich die Schärfe gegen Unschärfe stellen. Und wie erzeuge ich bewusst Unschärfe in welcher Tiefe der Aufnahme über die Blende, und wie über die Zeit.
Da gibt es viel zu lernen und ein ganzes Heer von grauen Zellen setzt sich in Bewegung. Dabei ist das Erlernen von sachlichen Abfolgen die eine Sache, die andere ist es, die Vorstellungskraft einzusetzen, um Bilder zu gestalten. Dazu gehört zu Beginn immer das Erkennen und Umsetzen von Motiven. Der nächste Schritt ist der Aufbau, das Komponieren der Bilder. Es gilt, das Gespür zu entwickeln und zu schulen für die Raumaufteilung der Aufnahmefläche. Und immer und immer wieder heißt es: L-l-l-, Licht lesen lernen.
Dass der Anfänger-Workshop auch für Fortgeschrittene interessant ist, zeigt sich, dass immer wieder auch schon erfahrene Fotografen bei diesem Workshop dabei sind. Sie wollen Lücken schließen und Anregungen bekommen für Details. Für die wahren Anfänger sind sie Beweis dafür, welche fotografischen Resultate erreicht werden durch kontinuierliches Lernen. Die „etwas älteren Hasen“ machen den „blutigen Anfängern“ Mut und unterstützen sie durch Ratschläge und im Handling mit der Kamera.

Blick schulen am Nordseestrand
Nachdem die Teilnehmer am zweiten Tag gelernt haben, ihre Bilder auf das Laptop zu überspielen und Ordnung zu schaffen, steigen wir in die Grundlagen der Bildbearbeitung ein. Da gibt es so manch überraschte Gesichter, was man in der „zweiten kreativen Ebene“ gestalten und optimieren kann.
Am Nachmittag dann geht es gen Norden an den Strand von St. Peter-Ording, der in seinen Ausmaßen von zwölf Kilometer Länge und bis zu zwei Kilometer Breite seinesgleichen sucht. Hier kann man wunderbar grafische Elemente in leere Flächen stellen, den großartigen Wolkenhimmel als Kulisse nutzen und mit Nahaufnahmen Spuren im Sand zu wahren Kunstwerken machen.
Rechtzeitig zum Sonnenuntergang empfängt uns  im nahen Westerhever am weitbekannten Leuchtturm ein grandioser Sonnenuntergang mit dramatischem Wolkenspiel. Bis in die Dunkelheit hinein genießen und fotografieren wird das Schauspiel. Zum Abschluss dieses Tages mit so vielen Eindrücken lassen wir es uns im Kirchspielkrug bei deftiger Hausmannskost schmecken.
Nach dem traditionell köstlichen Frühstück von Gastgeberin Ilona Diedrichsen am nächsten Morgen in „unserem“ kleinen Hotel am Hafen heißt es wieder: Übertragung der Bilder auf die Laptops, Importieren in Lightroom und Bearbeiten der Bilder von der Nordseeküste. Nun zeigen wir den Einsatz weiterer Werkzeuge und hören so manches „Oh, wie toll“ oder „Was, das kann man damit machen?“. Ja, das kann man, und noch viel mehr, wenn man bereit ist, sich Stück für Stück in die „Laborarbeit“ einzuarbeiten.

Die Lichter des Hafens
Gestern die Weite des Nordseestrandes, heute die Vielfalt und das Treiben im Hamburger Hafen, den wir am Nachmittag erreichen. Auf der Fahrt in die Hansestadt regnet und stürmt es, doch kurz nach unserer Ankunft und einer leckeren heißen Schokolade stoppt der Regen und die Wolken reißen auf. Ideale Bedingungen für Fotografen. Das mag einem Anfänger noch nicht aufleuchten, doch morgen bei der Betrachtung der Bild wird dies eindrucksvoll klar werden.
Der Referenten-Hinweis, dass sich bald der Vorhang für das Abendprogramm des Hafens öffnen wird, ernte bei einigen skeptische Blicke. Was soll da schon kommen ?… Als jedoch zwei Stunden später die Lichter des Hafen in vielen Farben strahlen und sich im Wasser und den großen Glasflächen spiegeln, können sich alle Teilnehmer nicht satt sehen an diesem Schauspiel. Alle sind von den ausdrucksstarken Motiven beeindruckt und können nun das Erlernte im Bereich der Langzeitbelichtung in die Praxis umsetzen.
Der Tag endet wieder mit einem zünftigen Essen in einem traditionellen Gasthaus am Hamburger Hafen.

Bildbesprechung
Den vorletzten Tag verbringen wir wieder im Brückenhaus bei der Bildbearbeitung und eine Bildbesprechung. Bei vielen unserer Stammgäste nimmt die gemeinsame Besprechung der Bilder eine wichtige Rolle ein, deren Bedeutung die Anfänger erst jetzt erkennen. Der Abgleich der eigenen Bilder mit denen der anderen, die am selben Ort unterschiedliche Aufnahmen gemacht haben, zeigt die große Vielfalt der Möglichkeiten, ein Motiv fotografisch umzusetzen. Hinzu kommen die Hinweise der Referenten, wie künftig besser gestaltet und entwickelt werden kann.
Die Ergebnisse sind beachtlich, und verschwunden sind die Selbstzweifel einiger zu Beginn des Workshops. Der Berg der vermeintlich unüberwindlichen Hindernisse ist erklommen und der Blick frei für weitere Wege zur besseren Fotografie. Wer nun einen Hauch der Leidenschaft der Fotografie spürt und sich weiter mit diesem faszinierenden Medium beschäftigt, wird in die Feinheiten eintauchen können und auf Grundlage der Regeln der Fotografie seinen eigenen Stil entwickeln und viel Freude haben am Malen mit Licht.
Eine Abschluss-Bilderschau mit den besten Aufnahmen der Teilnehmer beendet  am Schlusstag den intensiven Workshop, bei dem am Anfang ein wenig gelitten, am Ende aber viel gelacht wurde und die Erkenntnis stand: Eigentlich ist das alles gar nicht so schwer.

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