Manfred Horender
Website URL: http://www.manfredhorender.de
22.-23.07.2017 Impressionistische Fotografie
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26.06. - 05.07.2017 Fotoreise Grönland
Die Sonne scheint, als wir zu unserer kleinen Wanderung entlang dem Icefjord aufbrechen. Gutes Licht präsentiert uns das weite Eisfeld mit gigantischen Eisbergen. Diese Kulisse gibt es nur hier, in Ilulissat an der Discobucht im mittleren Westen Grönlands. Ich war mehr als ein Dutzend Mal an diesem mystischen Ort und bin wieder einmal überwältigt von dieser prachtvollen Naturerscheinung. Es gibt viele Orte, an denen wir Menschen uns klein fühlen gegenüber großen Naturphänomenen. Hier aber ist dieses Gefühl besonders intensiv.
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18.-25.06.2017 Fotoreise Färöer Inseln
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10.06. - 11.06.2017 Fotoworkshop Architektur
Kein Bereich der „Lichtbildnerei" fordert den grafischen Blick so konsequent wie die Architektur-Fotografie. Sie ist damit ein perfektes Übungsfeld, um gezielt den Bildaufbau zu gestalten. Es gilt, die richtige Perspektive und den Bildwinkel zum Objekt zu finden, um den Charakter und die Besonderheit eines Bauwerkes prägnant darzustellen. Dabei hat der Fotograf auch hier - wie in der Lichtmalerei allgemein - die Freiheit der individuellen Gestaltung.
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20.-27.05.2017 Fotoreise Andalusien
Zugegeben, es mag ein wenig schnöde klingen, aber ich denke wirklich an Spiegeleier. Und das auf der Fahrt von unserem wunderschönen Hotel in traumhafter andalusischer Landschaft in das legendäre, mit Superlativen verwöhnt-gekrönte Granada.
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19.-26.04.2017 Fotoreise La Palma
Ich weiß, es mag lächerlich klingen, aber immer wieder bohrt sich der Wurm in mein Ohr, wenn ich hier oben stehe. Es liegt zwar meistens ein Jahr dazwischen, bis ich an diesen Ort zurückkehre, aber der Ohrwurm wartet schon auf mich. Es geht um Reinhard Meys „Über den Wolken…“. Die Geschichte ist banal, das Wiedersehen mit diesem Ort fast zweieinhalbtausend Meter über dem Meer dagegen immer wieder ein tiefgreifendes Erlebnis. Den Blick von oben auf Wolken kennt man zwar aus dem Flugzeugfenster, hier aber stehen wir fest auf dem Boden und blicken hinab auf das wandernde Wolkenmeer.
Bilder: Bernd Kupper und Manfred Horender
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29.03. - 02.04.2017 Fotoworkshop Anfänger
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne….
Diese Zeile aus Hesses Gedicht „Stufen" passt zu unserem Workshop „Anfänger“, den wir wieder einmal in Glückstadt durchgeführt haben.
Ja, von der Fotografie geht schon ein Zauber aus. Einen Moment, kürzer als ein Wimpernschlag, im Bild festhalten zu können für immer. Das birgt schon einen Zauber in sich.
Für manchen mag es auch eine Art Zauberei sein, dass andere wunderschöne, ergreifende und ausdrucksstarke Bilder mithilfe eines kleinen Kastens produzieren und man selbst vom selben Standort aus wieder einmal ein geknipstes Bildchen zustande gebracht hat. Vergleicht man beide Bilder, dann ist der Zauber schnell verflogen.
Soviel zum feeling der meisten Teilnehmer unseres Anfänger-Workshops. Das gilt für jene mehr, die „ganz neu“ die Fotografie entdecken wollen, und die anderen ein bisschen weniger, die schon länger dabei sind, aber noch nicht den richtigen Ansatz gefunden haben oder glauben, noch auf der Suche nach diesem sind.
Nun, es ist richtig, dass jede Kunst - so auch die Fotografie - von einem Zauber umgeben ist. Diesen gilt es nicht zu entschlüsseln, sondern zu genießen. Zauberei allerdings ist die Fotografie nicht. Sie kann erlernt werden und mehr und mehr zur festen Basis werden, um sich informativ und emotional mit anderen Menschen auszutauschen.
So viele Knöpfe und Zeilen im Menü...
Der ersteTag ist immer der schwerste. Er hat etwas von einem Blindflug, bei dem nur eines wünscht: Orientierung und eine weiche Landung. Dass beides gelingen wird, wissen zu dieser Zeit nur die Referenten, die ihre „Schüler“ zu Recht trösten können mit den Worten „Wie werden Euch am Ende alle glücklich machen“. Das mag sich pathetisch anhören, kommt am Ende des Workshops aber immer in Einklang.
Orientierung bedeutet beim klassischen Anfänger, dass er erst einmal den Finger über die Kamera gleiten lässt und erfährt, auf was er neben dem Auslöser noch alles drücken kann und soll, damit die ganze Sache stimmig wird. So viele Knöpfe und Zeilen im digitalen Menü. Und dann noch all diese Begriffe wie Schärfentiefe, Grauwert, Bildwinkel, Goldner Schnitt, Spotmessung und so weiter, und so fort. Dazu dann die flotten Sprüche wie „Vordergrund macht Bild gesund“…
Immerhin, von Blende, Zeit und ISO-Wert haben alle schon einmal etwas gehört. Na also, das ist doch schon die halbe Miete. Genau da setzen die drei (!!!) Referenten an, um Stück für Stück das Medium zu entzaubern. Mit der starken Dreier-Präsenz haben wir Referenten die Möglichkeit auf jeden Einzelnen der sieben Teilnehmer einzugehen und geduldig die nächste Stufe zu erklimmen.
Lücken füllen
Doch da sind ja noch die nicht-klassischen Anfänger, die schon einiges auf dem Radar haben, aber doch einige Lücken füllen möchten. Das ist für die Referenten leicht und schwer zugleich. Leicht, weil man mit dem Grund- und vorhandenem Detailwissen eine gute Basis hat. Schwer, weil sich mancher so gar nicht von lieb gewordenen Gewohnheiten trennen mag. Denn das fällt vielen schwerer als ganz unbeleckt von vorne anzufangen.
Und so mancher Fortgeschrittenen-Anfänger schleppt ja auch so manche dahingeredete Weisheiten mit sich herum. Da hat ´mal jemand gesagt, man dürfe niemals ein Bild verändern, das mache ein guter Fotograf nicht und sei außerdem verboten. So viel Sachkenntnis auf einmal hat auch schon einen gewissen Zauber. Da gilt es intensive Überzeugungsarbeit zu leisten. Etwa mit Vergleich, dass man sich zu analogen Zeiten auch kein Negativ oder Dia als Bild an die Wand genagelt hatte, sondern erst entwickeln musste. Und genau so ist es mit der digitalen Bildvorlage, natürlich in höchster Güte im RAW-Format erstellt. Und diese müssen entwickelt werden, weil sie nur Bild-Vorlagen mit einer Ansammlung digitaler Werte sind. Der Unterschied zu früher ist nur: früher wurde chemisch entwickelt, heute am Computer physikalisch.
Alte Gewohnheiten
Und dann ist da noch der Workflow in der Bildbearbeitung. Anstatt die logischen Wege des ausgeklügelten Bearbeitungsprogramms zu beschreiten, hält man wie in Stein gemeißelt alten Gewohnheiten die Treue. Da werden nach dem Importieren gleich ein paar Bilder entwickelt und möglichst viele gelöscht. Anstatt erst einmal eine Auswahl zu treffen, welche Bilder in die Auswahl zur Entwicklung kommen. Sinnvolles, ökonomischen Vorgehen spart Zeit und späteren Ärger.
Nun, da tut sich der Referent oft schwer, hat mehr Überzeugungsarbeit zu leisten als beim klassischen Anfänger. Und in jenen schläft so manches Talent. Da müssen jetzt nur die Flügel wachsen und die Scheu vor dem kleinen schwarzen Kasten sinken. Im Vorteil sind meistens jene, die sich mit der Technik der Kamera herumschlagen. Denn die Bedienung kann man lernen, Kreativität, Instinkt und feingeistiges Empfinden aber nicht.
Jeder, der bei der Fotografie an den Start geht, kann ein guter Fotograf werden. Allein der Wunsch zu fotografieren und sich von dieser Art der Darstellung angezogen zu fühlen, kann mit dem nötigen Fleiß, Durchhaltevermögen über die Freude in der Faszination enden. Beispiele dafür gibt es viele. Ich habe in meinen rund 30 Jahren als Fotolehrer viele Anfänger erlebt, denen man zu Beginn „den Finger an den Auslöser führen musste“ und die heute wahre Meister sind.
Es gibt aber auch eine - kleine - Fraktion der „Techniker“, die fast alles über die Gerätschaft und Theorie der Fotografie wissen, sich mit ihrem überzogenen Sachdenken aber im Wege stehen. Aber auch jene erfuhren schon Heilung…
Am Ende glücklich
Aber was macht nun einen guten Fotografen aus? Das möchte man natürlich wissen, wenn man am Anfang steht als verunsicherter Anfänger eines Anfänger-Workshops. Die Guten sind gefühlvolle Menschen, die sich ein ordentlich Maß Phlegma erhalten haben, intuitiv handeln und neugierig sind. Wenn dann noch Geduld (im richtigen Moment auch Ungeduld), die Bereitschaft hinzukommt, Fehler zu machen und über sich selbst zu lachen, dann spürt man den Zauber der Fotografie und weiß, dass es keine Zauberei ist.
Jetzt hat mich der Einstieg mit Hesses Gedicht-Zeile doch ein wenig vom Weg abgebracht. Obwohl es doch dem Kern nahe kommt, die Fotografie in ihrer ganzen Pracht zu entdecken und zu verinnerlichen.
Um es noch einmal kurz und sachlich zu sagen: der Anfang war - wieder einmal - schwer für die Anfänger. Die Leichtigkeit machte sich von Stunde zu Stunde und von Tag zu Tag - wieder einmal - breit. Und am Ende waren - wieder einmal - alle glücklich, dem Medium Fotografie ein so großes Stück näher gekommen zu sein.
Wir waren ein tolle Truppe, es gab viel zu lachen, traumhaftes Frühstück und leckeren Apfelkuchen im „Brückenhaus“ bei Ilona und Maren. Am Abend frischen Küstenfisch im „Kleinen Heinrich“ oder an der Nordseeküste.
Die Bildergebnisse waren großartig.
Kurz: Es war einfach zauberhaft...
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17. - 24.02. und 24.02 - 05.03.2017 Fotoreisen Lofoten
Wenn bei uns - in Mitteleuropa - von schlechtem Wetter die Rede ist, kann schon einmal der Kalauer fallen: „Lieber schlechtes Wetter als gar keins“. Dass Wetter aber nicht nur gut oder schlecht sein muss, zeigt sich hier im hohen Norden zur Winterzeit. Ich spreche von den Lofoten, dieser Inselgruppe, die sich, immer schlanker werdend, in den Weiten des Nordatlantiks verliert. Hier gibt es mehrere Wetter zugleich...
Beim Blick aus dem Fenster unseres Hotels zeigen sich dunkle Wolkenbänke, die drohend und mächtig wirken. Schaut man auf der anderen Seite des Hauses gen Himmel, blinzelt die Sonne durch grau-weiß-hellblau-rosa-Wolken. Was denn nun? fragt sich der hell-dunkel-Denkende Reisende. Ja, alles auf einmal und mit einem Rhythmus, der einem den Hals verdrehen lässt beim Blick zum Licht.
Beispiel: Wir betrachten unterwegs schwere, basaltgraue Wolken zwischen den Berggipfeln auf uns zukommen. Sie rauschen über uns hinweg, und wir wollen sie mit schneller Fahrt herum um den nächsten Berg wieder einfangen und fotografisch in Szene setzen. Doch kaum sind wir „um die Ecke“ herum, lacht uns der Himmel an, als wolle er sagen: „Zu spät gekommen, wir sind hier auf den Lofoten“. Und so geht es ständig. Man kann sich nur darauf einstellen, dass man sich über den blitzartigen Wandel freut und nicht ärgert. Wie gesagt: Hier gibt es nicht ein Wetter, sondern ein Spiel der Lichter, Wolken, des Wassers und einer Mischung aus allem zusammen.
Atlantik trifft Alpen
Das Wetter ist der eine Teil der Faszination, der andere ist die Landschaft,- genauer gesagt die Zusammensetzung dieser surrealen Inselwelt. Es ist dieser Kontrast aus alpinen Gebirgszügen und kantigen Granitkolossen mit dem lebendigen Wasser. Dieses Wasser ist nicht ein Bergsee, sondern salziges, kraftvolles Meer. Hier treffen sich der Atlantik und die Alpen.
Und alles fließt zusammen: Berge, Meer, endlose Dämmerung, Wolkenspiele, jodgeschwängerte Luft, die sich wie Seide in die Lunge fügt. Zugegeben: man braucht erst einmal Stunden und Tage, um die Seele vom geschwinden Pretissiomo über das Andante an das sanfte Largo zu gewöhnen. Auch der Schritt wird von Tag zu Tag gemächlicher. Das liegt nicht nur daran, dass man im Lofoten-Winter oft durch hohen Schnee oder über glatte Wege schreiten muss. Ich habe es nicht gemessen, bin aber sicher: auch der Herzschlag findet Ruhe.
Und dann dieses Licht. Während mitteleuropäische Stadtbewohner nur von natürlichem und künstlichem Licht umgeben sind, nur hell oder dunkel kennen, dem werden hier oben im hohen Norden wahre Symphonien eines feingliedrigen Lichterspektrum geboten.
Es dauert, bis es hell wird am Morgen und dunkel am Abend. Und das ist eine weitere Gabe an uns Fotografen. Es ist praktisch das Gegenteil des Sommers im Süden zur Mittagszeit, wenn ein Fotograf am besten schlafen und nicht Landschaft fotografieren sollte. Dieses Licht hier oben im hohen Norden ist geprägt von ausdauernder Sanftheit. Als würde eine mystische Hand immer einen Diffuser vor die Sonne halten, legt sich das Licht zart über Berge und Meer. Da prägen sich auch noch zur Mittagszeit markante Reliefs in die Landschaft und zeigen sich lange, markante Schatten.
Schauspiel am Nachthimmel
Nachts dann das nächste Schauspiel: Polarlicht. Und wieder viele Facetten des Lichtes. Meist grün, aber auch rot, violett, gelb oder weiß tanzt dieses Schleier-Ballett am weiten Himmel. Man hört es nicht, doch meint ein Rauschen zu spüren. Oft nur zaghaft zeigt sich das Lichterspiel, dann wieder lebendig, anwachsend und am Ende füllt es das ganze Firmament. Der Betrachter ist einfach nur hingerissen von dem Spektakel. Wie lange es am Ende gedauert hat, eine Minute, zehn Minuten oder gar eine ganze Stunde? Man weiß es nicht mehr. Das Licht verschlingt Raum und Zeit...
Wer all diese Eindrücke und landschaftlichen Superlative auf eigene Weise verarbeiten und ausdrücken möchte, der ist als Maler und Fotograf am rechten Ort. Und als Lichtmaler ohnehin. Bei unseren beiden Fotoreisen wurden uns wieder einmal alle Facetten geliefert auf den Lofoten, die man sich als Landschafts-Fotograf nur erträumen kann. Es gibt nur wenige Regionen, in den der aufmerksame Betrachter so beschenkt wird mit außergewöhnlichen Szenarien wie hier auf den Lofoten. Hinzu kommen Begegnungen mit Seeadlern und Elchen, die wie die Berge und das Meer auch aus zwei Welten kommen, sich aber hier treffen.
Natur gibt den Takt an
Inzwischen macht sich in mir schon ein Heimatgefühl breit, wenn ich wieder einmal unterwegs bin hier oben im hohen Norden. Wieder habe ich Neues entdeckt. Abgelegene Wege, kleine Orte und versteckte Ecken. Ich weiß inzwischen nach vielen Besuchen, wo ich wann zu sein habe als Fotograf und habe den Rhythmus dieses Archipels verinnerlicht. Ich habe gelernt, dass es hier keinen Fahrplan gibt und dass allein die Natur den Takt angibt.
Natürlich kann man während einer Reise durch die Lofoten täglich berichten, dass man dies oder jenes unternommen hat oder hier oder dort war. Mich würde es ablenken davon, Stück für Stück einzutauchen in diese wundersame Welt. Auch jetzt noch, Tage nach der Rückkehr, klingen die Eindrücke tief nach.
Ich werde bald wieder zurück kommen. Und Altvertrautes wird wie neu leuchten. Dezent, kraftvoll und einmalig...
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14.-21.01.2017 Fotoreise Venedig
Die Schöne zeigt uns diesmal die kalte Schulter. Und sogar ein wenig Puder hat sie aufgelegt. Minusgrade und Schnee in Venedig. Das ist selten, beschert dieser wunderbaren Stadt aber ein ganz besonders Flair. Zumal wenn bei der Kälte die zart-matte Sonne die markanten Häuserfronten fein zeichnet in ihren dezent-bunten Farben.
Nicht nur das Stadtbild strahlt uns in ganzer Eleganz an, auch die Bewohner fügen sich harmonisch in das Stadtbild ein. Flauschige Pelze an vorwiegend alten Damen mit warmem Kappen aus ebensolchem Material unterscheiden die Venezianer(innen) deutlichen von den wenigen Besuchern, die sich meist in warme Outdoo-Kluft gehüllt haben.
Den Alltag stören die niedrigen Grade nicht. Die Gondoliere schieben ihre schnittigen Kähne mit meist asiatischer Fracht durch die Kanäle und halten sich warm mit ihren schwungvollen Wriggbewegungen. Allein es fällt auf, dass sie nicht singen. Die Klänge könnten wohl in der eisigen Luft gefrieren.
Für uns Fotografen bieten sich bei dem sonnen-kalten Wetter interessante Motive. Vor allem, wenn sich dünne Schleierwolken vor das kräftige Blau des Himmels legen. Da können Diffuser im Studio bei weitem nicht mithalten. Das Zauberlicht lässt die Finger auf den Auslösern regelrecht tanzen.
Unsere Gruppe ist wieder einmal bunt gemischt. Frauen und Männer, Anfänger, Fortgeschrittene und - ja das lässt sich nicht übersehen - auch einige „Profis". Nicht etwa, dass der Begriff darauf hindeutet, sie würden die Fotografie zum Beruf gemacht haben, gemeint ist der sichere Umgang mit Licht, Geräten und Motiven. Frank und ich als Referenten können uns zwischendurch ein Schmunzeln nicht verkneifen, wenn wir sehen, was da in Monaten und Jahren herangewachsen ist aus einstigen Knipsern, die nun wahre Fotografen geworden sind. Und die Freude ist groß, wenn wir bei den Bildbesprechungen das eine oder andere Kunstwerk vorgesetzt bekommen…
Gefühl statt Technik
Die wahre Qualität liegt dabei vor allem in der emotionalen Aufnahmefähigkeit. Es ist wie es immer war in der Fotografie: Motive erkennen, Bild gestalten und zum Endprodukt verarbeiten. Rein technisches Wissen hilft dabei nur am Rande. Die Seele eines guten Bildes entsteht vor allem im Bauch des Fotografen. Ich behaupte sogar: Zuviel Blick auf die Technik lenkt Auge, Kopf und Bauch geradezu ab vom wahren Geheimnis eines Bildes.
Venedig ist sicher einer der Orte, der der Inspiration durch seine Kulisse und das Flair Flügel verleihen. Das liegt nicht allein an der unvergleichlichen Schönheit dieser Stadt, auch das immer gegenwärtige Wasser schafft eine entspannte Grundstimmung, die der Hast und Eile keine Chance zur Ablenkung lässt.
Natürlich hält uns auch der Frost nicht davon ab, schon vor Sonnenaufgang an der Accademia-Brücke und auf dem Markusplatz Position zu beziehen. Es ist jedes Mal erneut ein Erlebnis, von der Blauen Stunde bis hinein in den Sonnenaufgang die Atmosphäre in´s Bild zu bannen.
Während die Erfahrenen der Gruppe schon gekonnt mit der Situation umgehen, brauchen andere noch Unterstützung. Diese fängt beim Handling mit dem Stativ an, geht über die richtige Einstellung von Blende, Zeit und ISO-Wert und endet bei Sonderheiten wie verborgene Menü-Einstellungen oder wenn sich anscheinend wieder einmal etwas von allein verstellt hat.
Offen sein...
Wer dann aber die Ruhe gefunden hat im Umgang mit seiner Ausrüstung, der ist auch offen, überrascht und am Ende froh, wenn mit einfachsten Mitteln eindrucksvolle Doppelbelichtungen, stimmungsvolle Nebeleindrücke oder impressionistische Spielereien entstehen aus vermeintlich trockenen Motiven. Dann wird deutlich, dass man Fotografie wahrnehmen und umsetzen kann und sollte im wahrsten Sinne des Wortes: Mit Licht malen. Nicht immer alles scharf, nicht immer alles korrekt nach den Regeln gestalten und umsetzen, sondern offen sein für Spielereien, Experimente und kreative Auswüchse.
Neben den bekannten Venedig-Highlights Markusplatz, Rialto-Brücke und Accademia-Brücke finden wir viele spannende Motive vor allem bei unseren Rundgängen durch Gassen und über Plätze, die noch nicht viele Touristen gehen haben. Eine optische Besonderheit ist das schrill-bunte Burano, das in seiner Buntheit und Farbenfröhlichkeit schon fast anarchische Züge zeigt. Eine ganze eigene Atmosphäre zeigt sich außerdem auf dem Markt nahe der Rialto-Brücke, auf dem von der Paprikaschote bis zum Schwertfisch vieles feil geboten wird, was am Abend auf den Tisch gebracht wird.
Voll der optischen Eindrücke und der Freude eines angenehmen Gruppenerlebnisses beschließen wir die winterliche Woche in dieser zauberhaften Stadt, auf deren nächsten Besuch sich wohl alle schon jetzt wieder freuen.
Bilder: Frank Werther und Manfred Horender
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3.-10.12.2016 Jahresabschlussreise St. Peter-Ording
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Bilder: Freiraum-Team