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Montag, 24 Juni 2013 01:37

23.6.2013 - Island Norden - Selfoss und Umgebung

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Unser letzter Tag bevor es zurück nach Reyjkavik geht, erwartet uns mit strahlendem Sonnenschein. Auf Grund der nächtlichen Fotoaktion am Vortag fahren wir erst um 10 Uhr los und wollen ein paar Fotolocations im südlichen Teil Islands anfahren. Vom Hotel Hekla (A) fahren wir auf der Strasse 30 nach Süden und biegen auf die Ringstrasse N1. Nach Kurzer Strecke verlassen wir die N1 um über eine Schotterpiste den Wasserfall Urriðafoss (B) zu erreichen. Von da geht es weiter entlang des Flusses Þjórsá zur südlichen Küste Islands und den alten Siedlungen Stokkseyri (C) und Eyrarbakki (D). Über Selfoss (E) erreichen wir den nicht mehr aktiven Vulkankrater Kerið (F), den alten Volksversammlungsplatz Thingvellir (G) und zum Schluss unser Hotel in Reykjavik (H).

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Der Urriðafoss ist der wasserreichste Wasserfall Islands. Der Fluss Þjórsá stürzt mit 360 m³/s Wasser auf etwa 40 m Breite 6 m in die Tiefe. Zunächst stürzen große Teile des Stromes in eine Spalte vor einem Felsen in der Mitte des Flusses, der Hauptstrom allerdings bricht an einer anderen Stelle durch. Im Winter können sich bis zu 20 m dicke Eisplatten bilden. Der Wasserfall liegt nach einer kleinen Abbiegung an der Ringstraße im Süden Islands, etwa 16 Kilometer östlich der Stadt Selfoss. Trotz seiner Größe ist er recht unbekannt und findet selten Erwähnung.

Der Fluss Þjórsá [θjour̥sau] liegt im Süden Islands. Mit seinen 230 km ist er der längste Fluss der Insel. Das Einzugsgebiet des Flusses umfasst 7.530 km² oder 7,2 % der Gesamtoberfläche von Island. Nahe der Mündung beim Wasserfall Urriðafoss beträgt die Durchschnittswassermenge im Sommer 350–700 m³/Sek.

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Kleiner Wasserfall seitlich des Hauptwasserfalles ...

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Um die Mittagszeit erreichen wir Eyrarbakki. Eyrarbakki ist ein Ort in der Gemeinde Árborg in der isländischen Region Suðurland. Eyrarbakki hat ca. 560 Einwohner.

Eyrarbakki hat eine Fülle an alten und renovierten Häusern. Húsið (dt. das Haus), eines der ältesten Gebäude des Landes, wurde 1765 für den dänischen Handelsdirektor errichtet. Es steht unter Denkmalschutz und dient inzwischen als Museum. Nahebei befindet sich ein Seefahrtsmuseum. Viele andere Häuser stammen aus der Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Die evangelisch-lutherische Kirche wurde 1890 geweiht und kann eine von der Königin Louise, der Frau des Dänenkönigs Christian IX. eigenhändig gemalte Altartafel vorweisen.

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Farbige, alte Häuser bilden das Zentrum des kleinen Ortes ...

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Schon Tradition hat unser Besuch bei einer befreundeten Familie in Selfoss, wo wir die grosse Gastreundschaft der Isländer direkt erfahren dürfen. Bei Kaffee, Kuchen und Waffeln dürfen wir viel über das alltägliche Leben de Isländer erfragen und erfahren. Danach verlassen wir Selfoss in nördlicher Richtung und erreichen nach ca. 15 km den Krater des ehemaligen Vulkans Kerið.

Der Kerið ist ein Kratersee in Island. Er ist der östlichste von fünf Kratern der zum postglazialen Grímsnes-Vulkanfeld gehörenden Kraterreihe Tjarnarhólar, die ihrerseits zum Eruptionsgürtel im Reykjanes–Langjökull–Gebiet zählen. Kerið liegt in der Region Suðurland an der Straße von Selfoss ins Haukadalur. In der eruptiven Phase vor etwa 5000–6000 Jahren förderte die Kraterreihe Tjarnarhólar einen Großteil der Lavamassen des Grímsneshraun (hraun ist die isländische Bezeichnung für Lava bzw. Lavafeld), das sich über ca 54 km² erstreckt. Man schätzt die Lavamasse auf 1,2 km³. Insgesamt besteht dieses Grímsnes-Vulkanfeld aus 10–12 meist relativ kleinen eruptiven Zentren. Die meisten Vulkane dort sind eher unauffällig, weil sie flach und bewachsen sind

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Von hier erreichen wir über die Strasse 36 unsere letztes Fotoziel für heute - Thingvellir.

Thingvellir/Þingvellir ist ein Ort und ein Nationalpark im Südwesten von Island, etwa 40 km östlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík am Nordufer des Sees Þingvallavatn. Zur Zeit der Besiedlung trafen sich zentral in Þingvellir Reitpfade aus allen Teilen des Landes

Hier wurde bereits um 930, also am Ende der Landnahme durch vor allem norwegische Wikinger, einmal jährlich während 2 Wochen im Juni die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Sie hatte sowohl gesetzgeberische als auch Gerichtsbarkeits-Funktionen. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt – nach denen in Griechenland und im Römischen Reich der Antike. Es bestand bis ins Jahr 1798, als die Dänen das Althing auflösten. Im Jahr 1000 wurde hier die Annahme des Christentums beschlossen. An diesem historischen Ort wurde auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen und 1994 deren Fünfzigjahrfeier begangen. Noch heute sind am Rande des Parlamentsplatzes und an mehreren Orten der Schlucht verwitterte und überwachsene Steinmauern der damals mit Zeltplanen überdachten Lagerstätten zu sehen.

Es liegt inmitten einer Grabenbruchzone (Riftzone) und umgeben von vier aktiven Vulkansystemen, darunter der Hengill am Südufer des Sees Þingvallavatn. Der Fluss Öxará durchströmt den Nationalpark und formt an der Schlucht Almannagjá einen sehenswerten Wasserfall, den Öxarárfoss. U. a. an diesem Ort (und im weiteren Umfeld) wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar, vor allem an der Almannagjá (Allmänner-Schlucht) oder auch der Silfra-Spalte. Die tektonischen Verschiebungen zeigen sich auch in den häufigen Erdbeben. In den letzten 10.000 Jahren ist das Land beidseits der Schlucht Almannagjá um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um ca. 40 Meter gesenkt. Außerdem macht sich der Vulkanismus bemerkbar. Die Gegend befindet sich mitten auf der westlichen aktiven Vulkan- und Riftzone. Dies erklärt die vier aktiven Vulkansysteme, unter deren Einfluss sie liegt: Neben Hengill sind das noch Hrómundartindur, Hrafnabjörg und Prestahnjúkur.

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und so kann mann von "Amerika" nach Europa schaun ...

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Von Thingvellir fahren wir nun non-stop zurück nach Reykjavik, wo wir so gegen 17 Uhr eintreffen. Der Rest des Tages ist zur freien Verfügung und wird intensiv zur Bearbeitung der Bilder genutzt, da am Abend nochmals Bilder für eine dritte Bildbesprechung abgegeben werden können.


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