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Fotoreise Island Winter

14.-28.1.2018  yellow    pdf


Reiseprogramm

FF Island Sued Wi 17 250Zur ohnehin starken grafischen Wirkung der Landschaften kommen im Winter spezielle Nuancen, die das Fotografenherz höher schlagen lassen.

Wir beschränken uns auf den Süden der Insel zwischen Reykjavik und Höfn. Hier prägen Gletscher, Vulkane, Geysire und die gewaltige Küstenlandschaft das Bild. Eindrucksvoll erscheinen auch die im Winterfrost erstarrten Wasserfälle und Flussläufe. Mit ein wenig Glück bieten sich uns auch die im Nachthimmel tanzenden Polarlichter.

In diesen zwei Wochen werden wir nur in vier Unterkünften wohnen, um genügend Zeit zu haben für das große Angebot an Motiven. Auf der Weiterfahrt zum nächsten Standort machen wir mehrere Stopps, um die bizarre Winterwelt Islands im Bild fest zu halten. In der Umgebung unserer Unterkünfte finden wir viele fotografische Möglichkeiten.
Einer der Höhepunkte der Reise ist eine Fahrt mit Allradfahrzeugen in die ursprüngliche Natur des Hochlandes.

Die Reise lassen wir in der isländischen Hauptstadt ausklingen. Reykjavik hat einen besonderen Charme mit seinen farbenfrohen Häusern, seiner Weite und der seinen freundlichen Menschen. In dem zentral gelegenen Vier-Sterne-Hotel „Centrum“ genießen wir zum Abschluss der Reise den Stil und Komfort dieses Hauses und sind mit wenigen Schritten mitten im Leben der Metropole. Hier finden wir auch die Zeit, unsere Bilder der Reise nochmals zu ordnen und durch die Bearbeitung am digitalen Labor zu „veredeln“.

Die Temperaturen schwanken auf Island übrigens im Winter zwischen 5 Grad minus und 5 Grad plus. Der Golfstrom macht´s möglich...


Empfohlene Ausrüstung:

  • Kamera
  • Objektive (Weitwinkel- und Normalbrennweite für Landschaften, Tele für Tiere)
  • Stativ
  • Ersatz-Akkus, Ladegerät
  • Genügend Speicherkarten
  • Graufilter (Stärke zwischen 4 und 10 Blenden für Weitwinkelbereich - auf Objektivdurchmersser achten!)
  • Laptop Computer (Bildbearbeitung, Bildbesprechung)
  • Bildbearbeitungssoftware (kann von uns auf Probe zeitbeschränkt zur Verfügung gestellt werden

Fotogalerie Island

Die Bilder zum Vergrössern bitte anklicken!

Änderungen vorbehalten

Reiseverlauf

1. Tag / Anreise
Wir fliegen von Deutschland (Direktflug ab Frankfurt) nach Keflavik und übernehmen dort unser/e Fahrzeug/e. Anschließend fahren wir nach Reykjavik.

2. Tag / Reykjavik
In der isländischen Hauptstadt lebt die Hälfte der Inselbewohner. Wir entdecken das unvergleichbare Flair dieser nordischen Metropole mit ihren bunten Häusern und seiner Weite. Schon heute warten viele Fotomotive auf uns. Der ideale Ort, um den richtigen Rhythmus aufzunehmen.

3. Tag /  Selfoss
Wir nehmen Kurs auf die isländische Südküste. Ziel ist unsere Unterkunft in der Nähe von Selfoss, in der Nähe des „Goldenen Dreiecks“. Von hier aus haben wir einen weiten Blick auf das Land und erkennen den Vulkan Hekla in der Ferne.

4. Tag / Geysire und Gullfoss
Im „Tal der heißen Quelle“ fotografieren wir Geysire, die in kurzen Abständen aus der Erde schießen. Der „Gullfoss“ der Goldene Wasserfall ist für jeden Island-Besucher ein Highlight. Jetzt brauchen wir ein Stativ, um dieses monumentale Ereignis optimal im Bild festzuhalten.

5.Tag / Hochland
Heute fahren wir mit einem Allrad-Spezialfahrzeug in´s Hochland soweit es Wetter und andere Bedingungen zulassen. Ein Tourenführer aus der Region zeigt uns das winterliche Island abseits der offiziellen Routen. Uns erwarten einmalige Motive. Unser Ziel is die Vulkanlandschaft von Landmannalaugar.

6.Tag / Nupar (Laki)
Heute geht es - immer der Küste entlang - weiter nach Osten. Die kommenden drei Tage wohnen wir im komfortablen Hotel Laki inmitten purer Natur. Das Hotel liegt auf grasbewachsener, über 5000 Jahre alter Lava. Der kilometerbreite feine schwarze Strand mit seinen hohen Klippen und Felsen zieht jeden Fotografen sofort in seinen Bann. Unser in freier Natur liegendes Hotel ist ein idealer Standort zum Bobachten und Fotografieren von Polarlichtern. Auf dem Weg liegt der mächtige Wasserfall „Skogafoss“, der uns wieder zu kunstvollen Bildern herausfordert.

7. Tag / Vogelfelsen Dyrholaey
Gigantisch ragt dieses Kap in den Nordatlantik. Auf dieser Anhöhe und mit Blick auf diesen Koloss bieten sich vielfache Perspektiven für beste Landschafts-Fotografie. Wir können uns Zeit nehmen und zeigen, welche Feinheiten der Lichtbildnerei hier möglich sind. Hier, im Schatten der Gletscher - so sagt man in der Region - regieren die Wettergötter mit milder Hand und heißen alle das ganze Jahr willkommen.

8. Tag / Entdeckungen
Wir erkunden die Umgebung unserer komfortablen Unterkunft, wo wir viele vom Winter gezeichnete Motive und Lichtstimmungen finden. Das Hotel bietet uns genügend Raum und eine gemütliche Atmosphäre für Bildbearbeitung und Besprechung.

9. Tag / Höfn
Weiter geht es der Küstenstraße 1 entlang Richtung Osten nach Höfn, einer kleinen Hafenstadt, die den östlichen Endpunkt der Reise bedeutet. Auf dem Weg machen wir Station an dem 160 Meter tiefen Gletschersee Jökulsarlon mit seiner einzigartigen winterlichen Ausstrahlung. Vom Hotel aus sehen wir den größten Gletscher Europas, den Vatnajökull. Er ist zehnmal so groß wie das Bundesland Berlin und bedeckt acht Prozent der Fläche Islands. Der Gletscher ist bis zu 1000 Meter dick und ist nach der Antarktis und dem grönländischen Inlandeis die drittgrößte zusammenhängende Eismasse der Erde..

10. Tag / Höfn - Im Ort
Heute halten wir uns in dem 1700 Einwohner zählenden malerischen Ort Höfn auf, zu deutsch: Hafen. Höfn ist das Verwaltungs- und Versorgungszentrum der Gemeinden des Südostens. In der Nähe des Ortes liegt das Vogelschutzgebiet Osland, Heimat von Eistauchern , Küstenseeschwalben und Singschwänen.

11. Tag /  Höfn - Grosse und kleine Motive
Schon in der nahen Umgebung der idyllisch gelegenen Hafenstadt finden wir Motive in Hülle und Fülle. Wir portraitieren Islandpferde in ihrem kuscheligen Winterfell und eine Landschaft, in der das Meer die Berge „küsst“. An den weiten Lavastränden und Dünen finden wir kleine bizarre Grafik und zarte Lichtstimmungen, die es gekonnt in´s Bild zu setzen gilt.

12. Tag / Vik
Heute brechen wir zur Rückreise in Richtung Reykjavik auf. Unterwegs haben wir nochmals die Möglkichkeit die tollen Motive des Jökulsarlons, Skaftafell und die gewaltigen Fluss-Deltas in der Lava-Asche zu fotografieren.

13. Tag / Reykjavik - Das Leben in der Hauptstadt
Vorbei an Skogafoss und Seljalandfoss kehren wir über Selfoss zurück nach Reykjavik. Wir tauchen ein in das Leben Reykjaviks. Obwohl über die Hälfte der Isländer hier Leben, gibt es keine Hast und keinen Stress. Die Hauptstadt verfügt über einen ganz eigenen Charme. Der Hafen und die bunten Häuser prägen zusammen mit einigen modernen Bauten das Bild der Stadt. Wieder zeigen sich viele Motive und Gelegenheiten, den Alltag im Bild fest zu halten.

14. Tag / Reykavik - Zur freien Verfügung
Zum Abschluss nehmen wir uns noch einen Tag der Entspannung. Nichts eignet sich besser hierzu, als ein ausgiebiges Bad in der Blauen Lagune. Die Lavasenke ist zwei Dritteln Salzwasser und einem Drittel Süßwasser gefüllt. Das Wasser ist von wohlig-warmer Temperatur und gilt auch als Heilmittel für einige Hautkrankheiten. Nach dem Bad fühlt man sich wie neugeboren.

15. Tag / Abreise
Transfer zum Flughafen und Rückflug nach Deutschland/Schweiz

Änderungen vorbehalten.

 

Leistung und Preis


Unterkünfte:

  • Reykjavik - 4 Nächte - Hotel Centrum - ****
  • Hella - 3 Nächte - Hotel Stracta - ***
  • Kirkjubaejarklaustur - 3 Nächte - Hotel Laki - ***
  • Höfn - 3 Nächte- Hotel Höfn - ***
  • Vik - 1 Nacht - Hotel Dyrholaey - ***

Inklusive:

  • Hin- und Rückflug nach/von Reykjavik mit WOW, airBerlin und Icelandair.
  • Unterbringung im Einzelzimmer oder Doppelzimmer mit DU/WC.
  • Frühstück
  • Transport in Allrad Autos
  • Offroad Tagesausflug mit Superjeep
  • Intensive Betreuung durch FREIRAUM Fotoreferent(en)
  • Referentenhonorar

Nicht enthalten:

  • Eintritt in die Blaue Lagune
  • Mittagessen & Abendessen, Getränke,  Trinkgelder und Persönliche Ausgaben
  • Eintritt in Museen, Sehenswürdigkeiten, Gebühren für Toiletten
  • Reiserücktrittskosten-Versicherung: Wir vermitteln Ihnen gern RRV-, Auslandskranken- oder Gepäckversicherung in Zusammenhang mit unseren Reisen.
  • Individuelle Flughafen-Hotel/Hotel-Flughafen Transfers in Reykjavik (ca. € 20/pro Person/pro Weg) - falls die An-/Abreise nicht mit der Gruppe erfolgt

Fotoreferenten/Leitung:

  • Peter Fischer

Teilnehmerzahl:

  • max. 7 Teilnehmer

Reisepreis pro Teilnehmer:

14.-28.1.2017 4.580--,-- € - im DZ (EZ Zuschlag = 890,-- €)
5.270--,-- CHF - im DZ (EZ Zuschlag = 995,-- CHF)

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Änderungen vorbehalten

Teilnehmerbilder & Reiseberichte

Galerie der Teilnehmer

Link zur Galerie der Teilnehmer Island Winter

Reiseberichte

Polarlicht

Lichtzauber am Nachthimmel

Dr. Peter Scheffler, Institut für Niedertemperatur-Plasmaphysik e. V. (INP)

In früheren Zeiten waren die Menschen von den leuchtenden Farbspielen am Himmel nicht nur fasziniert, sondern auch mit Angst und Schrecken erfüllt, denn Polarlichter galten damals als Vorboten von Krieg oder Katastrophen. Sie wurden aber auch als Zeichen Gottes aufgefasst und angebetet. Andere Völker sahen in ihnen Erscheinungen von Geistern und Toten.

Erste Versuche, die Entstehung von Polarlichtern wissenschaftlich zu erklären, gab es im 18. Jahrhundert. Die Forscher vermuteten dabei anfangs, dass die atmosphärischen Leuchterscheinungen durch die Reflexion von Sonnenlicht an beispielsweise Eiskristallen oder Wolken entstünden – was sich aber als Irrtum herausstellen sollte. Wahrscheinlich war es der englische Astronom und Mathematiker Edmond Halley (1656–1742) – Entdecker des nach ihm benannten Halleyschen Kometen –, der als erster einen Zusammenhang zwischen dem Erdmagnetfeld und den Polarlichtern annahm. Eine Erklärung für das Leuchten hatte er jedoch nicht. Diese lieferte der schwedische Astronom und Physiker Anders Jonas Ångström (1814–1874) im Jahre 1867, der damit gleichzeitig auch die Theorie vom reflektierten Sonnenlicht widerlegte. Ångström untersuchte das Polarlicht mittels Spektralanalyse und was er als Ergebnis erhielt, war keineswegs ein kontinuierliches Sonnenspektrum, sondern vielmehr ein Spektrum, in dem Grün als charakteristische Farbe dominierte und dass von einem selbst leuchtenden Gas stammen musste.

Nun wusste man zwar, was da am Himmel leuchtete, nicht jedoch warum. Zur Antwort auf diese Frage trugen die Laborexperimente des norwegischen Physikers Kristian Birkeland (1867–1917) entscheidend bei. Er konnte 1896 zeigen, dass Elektronen, die von außen in die Erdatmosphäre eindringen, die Gase zum Leuchten anregen. Birkeland war fest überzeugt davon, dass die Elektronen von der Sonne stammen, jedoch wurde seine Idee damals nicht ernst genommen. Nicht viel besser erging es dem deutschen Physiker Ludwig Biermann (1907–1986) und dem amerikanischen Astrophysiker Eugene N. Parker (*1927), die in den 1950er Jahren die Existenz des Sonnenwinds theoretisch voraussagten. Doch Birkeland, Biermann und Parker sollten Recht behalten: 1959 wurde durch die sowjetische Lunik 1 und 1962 durch die amerikanische Raumsonde Mariner 2 (auf ihrem Weg zur Venus) die Existenz des Sonnenwindes experimentell nachgewiesen.

Nun war also die Herkunft der Elektronen und damit die Ursache der Polarlichter geklärt – im Prinzip jedenfalls. Denn tatsächlich ist die genaue Ursachenkette bis heute nicht vollständig verstanden. Die endgültige Antwort auf die Frage nach dem Ursprung von Polarlichtern sollen die fünf Kleinsatelliten der NASA-Mission THEMIS (Time History of Events and Macroscale Interactions during Substorms) liefern, die am 15. Februar 2007 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral starten soll. Namenspatin der Mission ist die griechische Göttin der Gerechtigkeit und der Ordnung, denn tatsächlich soll eine Entscheidung zwischen zwei konkurrierenden wissenschaftlichen Theorien herbeigeführt werden. Vereinfacht gesagt, geht es um die Frage: Haben Polarlichter ihren Ursprung im Magnetschweif in einer Entfernung von 10 oder von 20 Erdradien? (Der Erdradius beträgt etwa 6400 Kilometer.) Erste Ergebnisse hierzu werden die Satelliten voraussichtlich Anfang 2008 liefern.

polarlichtDie hohe Aktualität der Ursachenforschung in Sachen Polarlichter lässt schon vermuten, dass deren Entstehung auf hochkomplexen Vorgängen beruht. Das Grundprinzip gilt heute aber als verstanden. Nach allem, was man weiß, lässt es sich stark vereinfacht wie folgt darstellen: Der Sonnenwind ist ein Strom elektrisch geladener Teilchen, der von der Sonne mit einer Geschwindigkeit von 400 bis 800 Kilometer pro Sekunde (also rund eine bis drei Millionen Kilometer pro Stunde) ins Weltall abgestrahlt wird und hauptsächlich aus Elektronen sowie aus Protonen (Wasserstoff-Ionen) und Alphateilchen (Helium-Ionen) besteht. Das Magnetfeld der Erde schützt uns vor diesem Teilchenstrom, es wird durch ihn aber auch beeinflusst: Während es auf der Tageseite zusammengestaucht wird, bildet sich auf der Nachtseite ein Magnetschweif mit einer Länge von mehreren hunderttausend Kilometern aus. Und, wichtig für die Polarlicht-Entstehung: Aufgrund von Geschwindigkeits- und Richtungsschwankungen des Sonnenwindes ist der Magnetschweif keineswegs ein statisches Gebilde, sondern er weht im Weltraum wie eine Fahne im Wind.

Den Raum um die Erde, der von deren Magnetfeldlinien erfüllt wird, bezeichnet man auch als Magnetosphäre. Da sich elektrisch geladene Teilchen nicht quer zu Magnetfeldlinien bewegen können, dringen Sonnenwindteilchen in der Regel nicht auf der Tagseite der Erde in die Magnetosphäre ein. Vielmehr nehmen sie sozusagen den Weg durch die Hintertür: Durch die Bewegungen des Magnetschweifs ist es möglich, das Teilchen durch komplexe Vorgänge in dessen Zentrum gelangen, wo sie sich überwiegend in der so genannten Plasmaschicht sammeln und dort von Magnetfeldlinien eingeschlossen sind. Der an der Magnetosphäre vorbeiströmende Sonnenwind erzeugt dabei elektrische Ströme, so dass Elektronen aus der Plasmaschicht des Schweifs entlang der Magnetfeldlinien zur Nachtseite der Erde fließen. Treffen die Elektronen auf die Erdatmosphäre, regen sie dort in einer Höhe von etwa 100 bis 300 Kilometern die Gasteilchen zum Leuchten an und erzeugen so die Polarlichter.

Warum aber geschieht dies bevorzugt in den so genannten Polarlichtovalen, Gebieten in hohen geografischen Breiten auf der Nord- und Südhalbkugel*, in deren Zentren jeweils einer der magnetischen Pole liegt? Der Grund hierfür ist der Verlauf der Magnetfeldlinien: Nur die Linien, die in den polnahen Gebieten der Erde beginnen, sind mit der Plasmaschicht des Magnetschweifs verbunden, so dass sich auch nur hier Elektronen in Richtung Erde bewegen können – normalerweise jedenfalls. Tatsächlich kann man – wenn auch nur sehr selten – auch in Mittel- oder gar in Südeuropa Polarlichter beobachten. Dies liegt daran, dass der Sonnenwind nicht immer ruhig und gleichmäßig weht. Insbesondere bei hoher Sonnenaktivität** kann aus dem Sonnenwind buchstäblich ein Sonnenstrum werden, der die Magnetosphäre der Erde ordentlich »durchschüttelt«. Dabei werden dann kurzzeitig auch Magnetfeldlinien weiter äquatorwärts liegender Gebiete mit der Plasmaschicht des Magnetschweifs verbunden, so dass sich das Polarlichtoval entsprechend ausbreitet. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich hier um eine sehr anschauliche Darstellung einer hochkomplexen Plasmaphysik, die im Detail bis heute nicht verstanden ist (siehe THEMIS-Mission).

Wie werden nun aber die Gase in der Erdatmosphäre zum Leuchten angeregt? Die Lichterzeugung beruht auf Stoßprozessen zwischen Elektronen und Gasatomen, -molekülen oder -ionen: Trifft ein Elektron mit geeigneter Energie auf ein Gasteilchen, so gelangt dieses vom elektronischen Grundzustand in einen elektronisch angeregten Zustand. Kehrt es in den Grundzustand zurück, wird ein Teil der beim Stoß aufgenommenen Energie in Form von sichtbarem Licht wieder abgestrahlt. Die Farbe der Polarlichter hängt davon ab, welche Energie die in die Erdatmosphäre eindringenden Elektronen haben und welches Gas – Sauerstoff oder Stickstoff – angeregt wird. Die bei Polarlichtern häufig dominierenden grünen und roten Farben werden durch intensive Emissionen von Sauerstoffatomen bei einer Wellenlänge von 557,7 Nanometern (grün) bzw. 630 Nanometern (rot) hervorgerufen. Für blaue und violette Farbtöne sind dagegen weniger intensive Emissionen von Stickstoffmolekülen innerhalb eines breiten Wellenlängenbereichs verantwortlich. Die weißen und manchmal auch gelben Farbtöne entstehen als Mischfarben aus den Grundfarben Rot, Grün und Blau. Die Lichtemission erfolgt in Höhen von etwa 100 bis 300 Kilometern. Das Intensitätsmaximum des grünen Lichts liegt bei etwa 100 Kilometern Höhe, während das rote Licht sein Maximum meist erst oberhalb von 200 Kilometern Höhe erreicht. Bei Polarlichtern in Mitteleuropa dringen die Elektronen nicht tief genug in die Atmosphäre ein, deshalb beobacht man hier überwiegend rote Polarlichter.

* Das Polarlicht wird gelegentlich auch als »Nordlicht« oder »Aurora borealis« (lat. nördliche Morgenröte) bzw. als »Südlicht« oder »Aurora australis« (lat. Südliche Morgenröte bezeichnet). Das nördliche Polarlichtoval verläuft über Nordskandinavien, Island, die Südspitze Grönlands, das nördliche Kanada, Alaska und die Nordküste Sibiriens.

** Die Sonnenaktivität folgt einem 11-jährigen Zyklus. Die genauen Ursachen hierfür sind noch unklar. Das letzte Aktivitätsmaximum hat die Sonne im Jahre 2000 durchlaufen. Entsprechend waren vermehrt Polarlichter über Mitteleuropa zu beobachten. Bis zum nächsten Maximum dauert es also noch ein wenig.

Quelle: Plasma News, Ausgabe 12/2006, VDI Technologiezentrum GmbH, Düsseldorf

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