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Mittwoch, 03 Oktober 2012 06:53

2.10.2012 - Toscana

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Heute morgen zeigt sich die Landschaft um Querceto in der frühen Stunde in schönstem Morgenlicht. Wie jeden Morgen treffen sich einige Frühaufsteher um das täglich ändernde Schauspiel zu fotografieren.

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Die frühen Sonnestrahlen lassen die steinernen Hauswände goldig erstrahlen.

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Nach dem Frühstück brechen wir zu unserer Tagestour über Serrazano nach Massa Maritima auf. Von da geht es dann weiter zum malerisch gelegenen Bergdorf Sassetta. Das bekanne Weindorf Bolgheri wird dann den Abschluss bilden bevor wir dann gegen Abend wieder nach Querceto fahren werden.

Der tolle Sonnenaufgang, die wärmenden Sonnenstrahlen und ein guter Wetterbericht, lässt uns in sommerlicher Kleidung und leichtem Schuhwerk aufbrechen..... dafür sollten wir noch bestraft werden ....

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Zwischen Serrazzano und Massa Maritima durchqueren wir die Colline Metallifere. Die Colline Metallifere, das Toskanische Erzgebirge sind ein Gebirgszug der mittleren und südlichen Toskana. Seit der Antike waren sie bekannt für ihre Bodenschätze. Die Gegend wird wegen ihrer geothermischen Aktivitäten auch als Tal des Teufels bezeichnet. In dieser Region betreibt die ENEL eines der weltweit größten Erdwärme-Kraftwerke zur Stromerzeugung.

Die vielen dampfenden Hügel und Felder zeigen die diese Naturgewalten. Wir stoppen bei einer Fumarole und können den aus der Erde austretenden heissen Dampf fühlen.

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Plätzlich is es vorbei mit dem erwarteten schönen Wetter. Dunkle Wolken verhüllen den Himmel und starker Regen begleitet uns bis nach Massa Marittima. In strömenden Regen flüchten wir uns über den leeren Hauptplatz in ein Cafe, wo wir uns trocknen, wärmen und das Ende des Schauers abwarten.

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Mit dem Ende des Regens zieht es uns alle natürlich zum Fotografieren in die Altstadt von Massa Maritima.

Massa Marittima ist eine Stadt mit ca. 9000 Einwohnern in der Toskana in Italien. Das mittelalterliche Städtchen liegt in 380 m Höhe auf einem Hügel über der Ebene der Maremma. Massa Marittima ist als selbstständiger Stadtstaat ein bedeutendes Wirtschaftszentrum. Die von den umliegenden Sümpfen her um sich greifende Malaria dezimierte aber die Bevölkerung bis zum 16. Jahrhundert auf etwa 500 Einwohner. Erst das von den habsburgischen Großherzögen der Toskana im 18. und 19. Jahrhundert initiierte Rekultivierungs- und Entwässerungsprogramm der Maremma (la bonifica) brachte eine Wende. Die stillgelegten Bergwerke wurden um 1830 revitalisiert, und die Bevölkerungszahlen stiegen wieder. Im Jahr 2000 hat Massa Marittima wieder ungefähr die gleiche Einwohnerzahl wie in den Zeiten um 1300 erreicht.

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Unterwegs bauen wir auch Übungen, wie das Umgehen mit Schärfe und Unschärfe ein....

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Über den steilen Aufgang auf den Hügel über der Altstadt erreichen wir den Turm in der historischen Stadtmauer. Von hier hat man einen fantastischen Blick über die Dächer der Altstadt, auf den Dom, die umliegende Landschaft und bei schönen Wetter bis zum Meer. Doch heute ist der Turm - wegen des schlechten Wetters - geschlossen. Durch den Absperrzaun am Felsabhang gelingen uns aber trotzdem einige Aufnahmen über die Dächer der Stadt.

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Als wir uns um 14:30 Uhr auf dem Hauptplatz treffen, zeigt sich auch erstmals wieder die Sonne. Der sonst so belebte Platz ist aber immer noch fast menschenleer.

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Nach ca. 30 minütiger Fahrt erreichen wir das wunderschön gelegene Bergdorf Sassetta.

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Der Ort wurde 1238 zum ersten Mal erwähnt. Im Mittelalter gehörte der Ort zunächst als Lehen der Familie Orlandi zu Pisa, kam aber im 16. Jahrhundert unter verschiedenen Lehnsherren zu Florenz. Seit dem 17. Jahrhundert gehörte es wieder zu Pisa. Durch seine Lage auf einem Hügel wurde der Ort schon von den Orlandi befestigt. Heute befinden sich am höchsten Punkt des Ortes der Palazzo Ramirez de Montalvo aus dem 16. Jahrhundert und die Pfarrkirche (Chiesa di Sant'Andrea).

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Dorfplatz, Kirche und die engen Gassen sind schnell erforscht und wir geniessen in der Osteria einen leckeren Cappucino. Spontan und schnell wird der Kontakt zu den Einheimischen hergestellt und die alten Männer bieten sich als hervorragende Models an!

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Auf dem Weg zurück zu unseren Autos stoppen wir nochmals um die grafische Häuserfront des Dorfes abzulichten.

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Von Sassetta fahren wir - über Castagneto Carducci - durch riesige Weinberge und Olivenplantagen ins historische Bolgheri.

Der Ortsname bezieht sich auf Bulgaren, die im Ort als Unterstützung für die Langobarden stationiert waren. Bis dahin war der Ort als Sala del Duca Allone bekannt[1]. Erstmals schriftlich erwähnt wird der Ort als Bulgari Castrum am 20. November 1075 in einem Dokument von Papst Gregor VII. an den Bischof von Populonia. Im 13. Jahrhundert übernahm die Familie der Della Gherardesca die Vorherrschaft im Ort. Im Mittelalter wurde der Ort mehrfach Opfer der Kriege um die Vorherrschaft in Italien, so wurde er 1393 von den Truppen aus Florenz sowie 1496 von Maximilian I. besetzt und zerstört. Danach hielt sich die Bevölkerungszahl bis in die Mitte des 18. Jahrhundert bei ca. 100 Einwohnern. Durch Maßnahmen wie Drainagen und Meliorationen wurde der Ort im 19. Jahrhundert wieder attraktiv, so dass sich im Jahr 1835 die Bevölkerungsanzahl versechsfachte (635 Einwohner). Darunter zählte auch die Familie des Poeten Giosuè Carducci, die hier mit ihm ab 1838 wohnte. Eine weitere Renaissance erlebte der Ort in den 1970er Jahren, als der Ort als Weinbaugebiet durch das Magazin Decanter ausgezeichnet wurde.

In der Hoffnung auf dem nach Hause weg noch tolle Motive im abendlichen Sonnenlicht zu fotografieren machen wir uns so gegen 18:30 auf den Heimweg. Obwohl die Wolken herrlich angestrahlt sind, vermag die Sonne die Landschaft nicht zu erhellen, so dass wir direkt nach Querceto zurückfahren.

Trotz des langen Tagesprogramms treffen wir uns zu einer Einführung in Bildbearbeitung im Seminarraum und bereiten uns so auf den morgigen Tag vor. Morgen steht Bildbearbeitung und die erste Bildbesprechung auf dem Programm.


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