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Freitag, 13 Juni 2014 20:29

13.6.2014 - Latrabjarg - Isafjördur

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Um 9 Uhr in der Früh machen wir uns auf den Weg nach Isafjördur im Norden der Westfjorde. Die Fahrt führt uns zuerst zurück nach Brjanslaekur, wo die Fähre aus Stokkysholmur anlegt und dann über die Hochlandebene nordwärts.

mapislandnorden20140613

Nach einigen Kilometer Fahrt auf der Strasse "612" biegen wir nach Süden in die Strasse "614" nach Raudasandur (Roter Sand) an der Südküste der Westfjorde ab. Nach der 10 Km Fahrt erreichen wir die kleine Kirche am Strand und machen unseren ersten Foto-Stopp. Leichter Regenfall bewegt uns zur Umkehr und wir wandern nicht bis zum berühmten 10 km langen Strand mit dem roten Sand.

Kurz nach Brjanslaekur biegen wir nach Norden ab und durchqueren die Westfjorde auf der Strasse "60". Trotz der starken Bewölkung geniessen wir die eindrückliche Landschaft mit Schneebergen, tiefen Fjorden und vielen kleinen Wasserfällen. Nach kurzen Foto-Stopps erreichen wir den Dynjandi Wasserfall. Natürlich kommen hier Stativ und Graufilter für Langzeitbelichtung weider zum Einsatz. Der Dynjandi ['tɪnjantɪ] (oder Fjallfoss), ein Wasserfall des kleinen Flusses Dynjandisá, ist der größte seiner Art in den Westfjorden im Nordwesten Islands. Er ist 100 m hoch und breit aufgefächert. Im Sommer stürzen hier 2 bis 8 m³/s in die Tiefe, und im Winter etwa die Hälfte. Der Wasserfall hat oben eine Breite von 30 m, unten hingegen von 60 m. Gleich unterhalb des großen Fjallfoss folgen noch fünf kleinere Wasserfälle: Hundafoss (Dynjandisá), Göngufoss (hinter dem ein Durchgang existiert), Háifoss (Dynjandisá), Úðafoss, Bæjarfoss (Dynjandisá). Kurz danach mündet der Fluss Dynjandisá in den Borgarfjörður (Arnarfjörður).

Die Fahrt führt uns entlang tiefer Fjords nach Hrafnseyri. Hrafnseyri ist eine alter Großbauernhof und früherer Pfarrhof in den Westfjorden Islands. Zur Zeit der Besiedlung hieß der Hof einfach Eyri (dt. Sandbank. Die Geschichte des Ortes beginnt mit dem Landnahmemann Án Grímsson, bekannt für seine böse Ehefrau, nach dem ein Berg im Nordosten des Hofes benannt ist. Der Hof wurde aber nach einem späteren Besitzer, Hrafn Sveinbjarnarson, vermutlich einer historischen Persönlichkeit, umbenannt. Er wohnte hier im 12. Jahrhundert und gibt die auch die Hauptfigur der Hrafns Saga ab, einer der Íslendinga sögur. Es handelte sich um einen weitgereisten Barbier und Arzt, der seine Ausbildung in Salerno auf Sizilien erhalten hatte. Bekannt ist Hrafnseyri jedoch als Geburtsort von Jón Sigurðsson (1811-1879), einem bedeutenden isländischen Politiker und Historiker, der sich im 19. Jahrhundert für die Selbstständigkeit seines Landes eingesetzt hat. Sein Geburtstag am 17. Juni (1811) ist der isländische Nationalfeiertag. Daher gibt es in Hrafnseyri ein Jón-Sigurðsson-Museum.

In Þingeyri machen wir eine kurze Mittagspause bevor wir die restlichen 50 km Fahrt nach Isafjördur in Angriff nehmen. Gegen 16:30 Uhr erreichen wir die Hauptstadt der Westfjorde. Ísafjörður liegt, eingefasst von den schroff abfallenden Berghängen des Eyrarfjall (bis 731 m) und des Kirkjubólsfjall (bis 832 m), am Skutulsfjörður, einem Seitenarm des Ísafjarðardjúp. Die Stadt bildet das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Westfjorde. Die Sandbank (isl. eyri), die den Ort trägt, wurde immer wieder aufgeschüttet, um Neuland zu bilden. Somit hat sich die Fläche der Stadt kontinuierlich vergrößert, die Halbinsel reicht heute fast von einem Ufer des Fjords zum anderen, wobei ein wirkungsvoll geschützter Hafen entstand.
Morgen werden wir die Umgebung Isafjördurs erkunden.





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