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Mittwoch, 09 Januar 2013 06:49

8.1.2013 - Island Winter

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Heute verlassen wir Reykjavik und begeben uns Richtung Osten. Erstes Ziel ist Thingvellir (B), dann die schwarzen Lavastrände bei Eyrarbakki (C). Über Selfoss (D) erreichen wir unser Hotel Hekla (E).

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Bei leichtem Regen und verhangenem Himmel fahren wir um 10 Uhr los. Kaum haben wir die Hauptstadt hinter uns gelassen sind wir mitten in der imposanten isländischen Landschaft. Nach etwa 45 min. erreichen wir unser erstes Ziel, Thingvellir. Dies ist für die Isländer ein ganz besonderer Ort. Hier wurde bereits um 930, also am Ende der Landnahme durch vor allem norwegische Wikinger, einmal jährlich während 2 Wochen im Juni die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Sie hatte sowohl gesetzgeberische als auch Gerichtsbarkeits-Funktionen. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt - nach denen in Griechenland und im Römischen Reich der Antike. Es bestand bis ins Jahr 1798, als die Dänen das Althing auflösten.

Im Jahr 1000 wurde hier die Annahme des Christentums beschlossen. An diesem historischen Ort wurde auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen und 1994 deren Fünfzigjahrfeier begangen. Noch heute sind am Rande des Parlamentsplatzes und an mehreren Orten der Schlucht verwitterte und überwachsene Steinmauern der damals mit Zeltplanen überdachten Lagerstätten zu sehen.

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Es liegt inmitten einer Grabenbruchzone (Riftzone) und umgeben von vier aktiven Vulkansystemen, darunter der Hengill am Südufer des Sees Þingvallavatn.

Von der Plattform hat man einen guten Blick auf die Kontinentenplatten-Bruchstelle, die Ebene und den See.

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U.a. an diesem Ort (und im weiteren Umfeld) wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar, vor allem an der Almannagjá (Allmänner-Schlucht) oder auch der Silfra-Spalte. Die tektonischen Verschiebungen zeigen sich auch in den häufigen Erdbeben.[3] In den letzten 10.000 Jahren ist das Land beidseits der Schlucht Almannagjá um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um ca. 40 Meter gesenkt.

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Außerdem macht sich der Vulkanismus bemerkbar. Die Gegend befindet sich mitten auf der westlichen aktiven Vulkan- und Riftzone. Dies erklärt die vier aktiven Vulkansysteme, unter deren Einfluss sie liegt: Neben Hengill sind das noch Hrómundartindur, Hrafnabjörg und Prestahnjúkur.

Vulkanische Gesteinsstrukturen.

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Auf einmal dringt die Sonne zaghaft durch die dicke Wolkendecke und zaubert eine mystische Stimmung über dem See.

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Von hier fahren wir mit unseren beiden Kleinbussen weiter Richtung Süden nach Eyrarbakki, der ersten dänischen Siedlung auf Island. Auch hier ist der Himme ziemlich düster und bei leichtem Nieselregen üben wir Langzeitbelichtung und halten die ans Land klatschenden Wellen so fotografisch fest. Doch plötzlich reisst der Himmel auf und die Sonne erzeugt eine wundervolle Lichtstimmung.

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Die Strandgrässer leuchten im goldenen Abendlicht.

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Vom Strand fahren wir zu unseren Freunden Sigrun und Ludvik in Selfoss. Traditionell sind wir hier - auf allen unseren Island-Reisen - zu Kaffee, Kuchen und sonstigen isländischen Leckereien eingeladen. Gemütlich lassen wir uns in der warmen Stube verwöhnen.

Gegen 16:30 brechen wir auf und fahren direkt zu unserem Hotel Hekla, das sich ca. 25km östlich von Selfoss befindet.


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