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Mittwoch, 03 Juli 2013 02:25

2.7.2013 - Island Süden - Zurück nach Reykjavik

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Nach den etwas nastrengenderen Tagen im Hochland dürfen wir heute ausschlafen und wir fahren von unserem Hotel um 10 Uhr los auf die letzte Teilstrecke unserer Rundreise. Die wichtigsten Stopps sind Skalholt (B), Kerid (C), Thingvellir (D).

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Unser erster kurzer Foto-Stopp ist bei der Kirche von Skalholt.

Das Gut Skálholt liegt im Süden Islands in der Gemeinde Bláskógabyggð. Es war vor der Reformation Sitz des Bistums Skálholt (heute Titularbistum) und danach bis ins 1801 evangelischer Bischofssitz. Der Ort besteht aus einer relativ großen Kirche, der Skálholtsdómkirkja, dem Wohnsitz des Weihbischofs und einem kleinen Schulkomplex. Der Ort ist trotz seiner geringen Größe von bemerkenswerter Bedeutung für die Geschichte des Landes, war er doch seit dem Mittelalter neben Hólar der wichtigere Bischofssitz von Island (gegründet 1056). Damit hatte Skálholt als kulturelles und politisches Zentrum über viele Jahrhunderte ähnliches Gewicht wie Þingvellir.

Die erste Lateinschule des Landes wurde Ende des 12. Jahrhunderts in Skálholt gegründet. 1550 wurden hier der letzte katholische Bischof Islands, Jón Arason, und seine Söhne hingerichtet. 1801 wurde der Bischofssitz nach Reykjavík verlegt. Heute befindet sich hier noch ein Weihbischofssitz.

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Dann endlicht .... unsere erster Island Pferde Stopp auf dieser Rundreise ....Geduldig stehen uns zwei Pferde Model und werden ausgiebig fotografiert.

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Da sich die Tiere ständig der lästigen Fliegen erwehren müssen und sich bewegen, ist es nicht einfach so ganz einfach sie im Bilde festzuhalten.

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... da lacht doch ein Pferd ....

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Danach geht es weiter zur Caldera des Vulkanes Kerið.

Der Kerið ist ein Kratersee in Island. Er ist der östlichste von fünf Kratern der zum postglazialen Grímsnes-Vulkanfeld gehörenden Kraterreihe Tjarnarhólar, die ihrerseits zum Eruptionsgürtel im Reykjanes–Langjökull–Gebiet zählen. Kerið liegt in der Region Suðurland an der Straße von Selfoss ins Haukadalur. In der eruptiven Phase vor etwa 5000–6000 Jahren förderte die Kraterreihe Tjarnarhólar einen Großteil der Lavamassen des Grímsneshraun (hraun ist die isländische Bezeichnung für Lava bzw. Lavafeld), das sich über ca 54 km² erstreckt. Man schätzt die Lavamasse auf 1,2 km³. Insgesamt besteht dieses Grímsnes-Vulkanfeld aus 10–12 meist relativ kleinen eruptiven Zentren. Die meisten Vulkane dort sind eher unauffällig, weil sie flach und bewachsen sind. Drei Vulkane sind aber gut sichtbar: Kerið, die etwas höheren Seyðishólar (214 m) und Kerhóll.

Fälschlicherweise wurde der Krater Kerið aufgrund seines zu- und abflussfreien Kratersees früher als Explosionskrater oder Maar bezeichnet. Jedoch fehlen sämtliche Merkmale eines Tuff- oder Tephraringes, die üblicherweise einen Maarkrater umgeben. Darüber hinaus weist Kerið neben einer heiß abgelagerten Kraterfazies Spuren einer ausgeprägten effusiven Tätigkeit auf. Insbesondere Letzteres widerspricht dem zu erwartenden Eruptionsverlauf eines Explosionskraters. Wahrscheinlicher ist dagegen ein Absinken des Kraterbodens unterhalb des Grundwasserspiegels nach Beendigung der eruptiven Phase, indem Lava unterhalb des bereits verfestigten Kraterbodens einen anderen Abfluss fand und so ein Hohlraum entstand, der sich mit Grundwasser füllte. Der Wasserstand des Sees zeigt somit den Grundwasserstand des Gebietes an.

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Tolle Lichtstimmungen lassen die verschieden Farben an der Kraterwand erstrahlen ...

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Auf einer neuen Route über die Strassen 350 und 360 finden wir ein tolles neues Hotel, wo wir einen Mittagsstopp einlegen bevor wir unser letzes Fotoziel Thingvellir ansteuern.

Thingvellir/Þingvellir ist ein Ort und ein Nationalpark im Südwesten von Island, etwa 40 km östlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík am Nordufer des Sees Þingvallavatn. Zur Zeit der Besiedlung trafen sich zentral in Þingvellir Reitpfade aus allen Teilen des Landes

Hier wurde bereits um 930, also am Ende der Landnahme durch vor allem norwegische Wikinger, einmal jährlich während 2 Wochen im Juni die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Sie hatte sowohl gesetzgeberische als auch Gerichtsbarkeits-Funktionen. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt – nach denen in Griechenland und im Römischen Reich der Antike. Es bestand bis ins Jahr 1798, als die Dänen das Althing auflösten. Im Jahr 1000 wurde hier die Annahme des Christentums beschlossen. An diesem historischen Ort wurde auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen und 1994 deren Fünfzigjahrfeier begangen. Noch heute sind am Rande des Parlamentsplatzes und an mehreren Orten der Schlucht verwitterte und überwachsene Steinmauern der damals mit Zeltplanen überdachten Lagerstätten zu sehen.

Es liegt inmitten einer Grabenbruchzone (Riftzone) und umgeben von vier aktiven Vulkansystemen, darunter der Hengill am Südufer des Sees Þingvallavatn. Der Fluss Öxará durchströmt den Nationalpark und formt an der Schlucht Almannagjá einen sehenswerten Wasserfall, den Öxarárfoss. U. a. an diesem Ort (und im weiteren Umfeld) wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar, vor allem an der Almannagjá (Allmänner-Schlucht) oder auch der Silfra-Spalte. Die tektonischen Verschiebungen zeigen sich auch in den häufigen Erdbeben. In den letzten 10.000 Jahren ist das Land beidseits der Schlucht Almannagjá um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um ca. 40 Meter gesenkt. Außerdem macht sich der Vulkanismus bemerkbar. Die Gegend befindet sich mitten auf der westlichen aktiven Vulkan- und Riftzone. Dies erklärt die vier aktiven Vulkansysteme, unter deren Einfluss sie liegt: Neben Hengill sind das noch Hrómundartindur, Hrafnabjörg und Prestahnjúkur.


Der Öxarárfoss Wasserfall im Thingvellir Nationalpark.

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Der Öxarárfoss ['œxsarauˑr̥ˌfɔsː] ist ein Wasserfall im Westen Islands, er speist sich aus dem Wasser der Öxará. Der Öxarárfoss wurde wahrscheinlich künstlich angelegt, um die Öxará zur Thingstätte in Þingvellir hinunterzuleiten. Auf diese Weise konnten die Siedler Islands, die sich hier alljährlich trafen, ausreichend mit Wasser versorgt werden.

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Kurz nach 17 Uhr verlassen wir diese denkwürdige und wichtige Stelle Islands und fahren die 36 km nach Reykjavik, wo wir kurz gegen 18 Uhr in unserem Hotel eintreffen. Bis zum Abendessen werden fleissig Bilder bearbeitet und für die zweite Bildbesprechung - die morgen stattfinden soll - abgegeben.

Abends treffen wir auf die Teilnehmer der Grönlandreise, die auf der Hinreise für 2 Nächte in Reykjavik stoppen.


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