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Samstag, 03 Januar 2015 06:37

1.-2.1.2015 Nesjavellir - Þórsmörk

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1.1.2015 - Der gestrige Tag beginnt mit starkem Schneefall. Daher kümmern wir uns morgens um die Entwicklung unserer Bilder in unserem gemütlichen Hotel.

Unser Vorhaben nach dem Mittagessen zum Fotografieren wegzufahren wird ungefähr ein Kilometer vom Hotel durch starken Schneefall und tief verschneite Strassen gestoppt und wir kehren um. Am späteren Nachmittag machen wir unsere erste Bildbesprechung. Gemeinsam betrachten und besprechen wir eine Auswahl Bilder jedes Teilnehmers der Fotoreise.

Da nachts die Möglichkeit auf Polarlicht besteht organisieren wir einen Weckdienst bei der Hotel-Rezeption oder schauen regelmässig selbst draussen nach. Doch auch ohne Polarlicht in dieser Nacht lässt sich das Hotel und das Geothermie-Kraftwerk in Nachtaufnahmen festhalten.
2.1.2015 - Heute ist unser Offroad-Ausflug mit dem Super-Jeep geplant. Auf Grund der schlechten Strassenverhältnisse holt uns Ingi, unser Driver-Guide, um 9 Uhr beim Hotel ab und über Selfoss erreichen wir die Þórsmörk.

Nördlich des Gletschers Eyjafjallajökull liegt eines der schönsten und unzugänglichsten Naturschutzgebiete Islands. Das Flußtal der etwa 130 km langen Markarfljót bildet den Zugang zur Þórsmörk, einem von Gletschern umgebenen Tal, das seit den zwanziger Jahren unter Schutz steht. Nur eine 25 km lange Piste führt von der Ringstraße durch mehrere gefährliche Furten bis ins Krossátal.

Zum Sonnenaufgang kurz nach 11 Uhr machen wir unseren ersten Foto-Stopp in dieser wunderbaren Landschaft. Leider vermag die Sonne die graue Wolkendecke nicht zu durchdringen. Trotzdem lässt sich die grandiose Landschaft im Bilde festhalten.

Von der Eiskappe des Eyjafjallajökull wälzen sich aus über 1600 m Höhe die zwei Gletscherzungen Falljökull und Steinholtsjökull ins Tal. Der Falljökull bricht in rund 800 m Höhe steil ab und mündete vor dem Vulkanausbruch 2010 in unmittelbarer Nähe der Piste in einen kleinen See. Der See wurde von einem 60m hohen Moränenwall umgeben.

Dieser Wall wurde während des Vulkanausbruchs durch Schmelzwasser, Schlamm und Felsen weggeschwemmt. Daher kann man heute sehr nahe an die Gletscherzunge fahren und zu Fuss zum Gletschertor gelangen.

Da im Winter nur mit den Spezialfahrzeugen zu erreichen galt diese Location auch vor einem Jahr noch als Geheimtipp. Bei unserer Ankunft sind schon ein halbes Dutzend Fahrzeuge mit Touristen vor Ort.

Auf dem Rückweg stoppen wir am Seljalandsfoss und können erneut Langzeitbelichtung üben. Einsetzender, starker Schneefall lässt uns dann aufbrechen. Zunehmender Schneefall und Nebel über der Küste verhindern den geplanten Besuch des Schwarzen Strandes. Nach einer Kaffee-Pause machen wir uns auf den Weg zurück ins Hotel.

Trotz bescheidener Anzeichen für Polarlicht gibt es noch während des Abendessens "Polarlicht-Alarm". Die Gäste stürzen entweder nach draussen oder holen die Fotoausrüstung in ihren Zimmern. Ein grüner Bogen über dem Hotel deutet auf vorhandene Polarlicht-Aktivität hin. Doch das Naturschauspiel ist nur von kurzer Dauer und aufziehende Wolken und Schneefall verhindern die Aussicht.

Mit der Gewissheit, dass Polarlicht heute da ist, schlagen wir in der Lobby unser "Lager" auf. Regelmässig überprüfen wir die Wettersituation. Zwischen Bewölkungen und Schneeschauern gibt es immer wieder klare Aufhellungen am Himmel, die wir zum Fotografieren des Polarlichtes nutzen können. Das Ausharren in der eisigen Kälte wird mit fantastischen Licht-Effekten und -Formen am Himmel belohnt.
Nach fast fünf Stunden "Foto-Einsatz" - kurz nach 01:00 Uhr - gehen wir zufrieden ins Bett.

Morgen heisst es Abschied von unserer Polarlicht-Location zu nehmen. Wir kehren zurück nach Reykjavik. Gemäss Polarlicht-Vorhersage besteht dann morgen Abend nochmals die Möglichkeit Polarlicht zu sehen und zu fotografieren.


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