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Mittwoch, 08 Juli 2015 07:54

7.7.2015 Island Süden - Reykjavik - Hella

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Heute verlassen wir die Hauptstadt Reykjavik und fahren nach Hella im Süden Islands. Wir wählen aber nicht den direktesten Weg sondern fahren zuerst nach Þingvellir und dann zum Vulkankegel Kerið. Nach der Ankunft im Hotel in Hella fahren wir zum nahegelegenen Torf-Bauernhof Keldur.

Die Wettervorhersage ist recht gut. Es soll eine Mischung aus Bewölkung und Sonnenschein sein. Wir erleben aber einen mehrheitlich sonnigen und warmen Tag mit Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Erst abends in Keldur ist der Himmel düster und grau.

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Vor dem Frühstück hole ich unser auf dem öffentlichen Parkplatz bei der Hallgrimskirkja geparktes Fahrzeug. Dabei fällt auf, dass der tagsüber von Touristen stark besuchte Platz vor der Kirche um diese Zeit menschenleer ist. Eine gute Chance "menschenfreie" Hallgrimskirkja Fotos zu machen, wo die schöne Bodengrafiken sichtbar sind.

Nach dem Frühstück fahren wir nach Þingvellir.

Þingvellir [θiŋkvetlir] ist ein Ort und ein Nationalpark im Südwesten von Island, etwa 40 km östlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík am Nordufer des Sees Þingvallavatn. Zur Zeit der Besiedlung trafen sich zentral in Þingvellir Reitpfade aus allen Teilen des Landes.

Historische Bedeutung: Hier wurde bereits um 930, also am Ende der Landnahme durch vor allem norwegische Wikinger, einmal jährlich während zwei Wochen im Juni die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Sie hatte sowohl gesetzgeberische als auch Gerichtsbarkeits-Funktionen. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt – nach denen in Griechenland und im Römischen Reich der Antike. Es bestand bis ins Jahr 1798, als die Dänen das Althing auflösten. Im Jahr 1000 wurde in Þingvellir die Annahme des Christentums beschlossen. An diesem historischen Ort wurde auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen und 1994 deren Fünfzigjahrfeier begangen. Noch heute sind am Rande des Parlamentsplatzes und an mehreren Orten der Schlucht verwitterte und überwachsene Steinmauern der damals mit Zeltplanen überdachten Lagerstätten zu sehen.

Geologie: Þingvellir liegt inmitten einer Grabenbruchzone (Riftzone) und umgeben von vier aktiven Vulkansystemen, darunter der Hengill am Südufer des Sees Þingvallavatn. Der Fluss Öxará durchströmt den Nationalpark und formt an der Schlucht Almannagjá einen sehenswerten Wasserfall, den Öxarárfoss. U. a. an diesem Ort (und im weiteren Umfeld) wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar, vor allem an der Almannagjá (Allmänner-Schlucht) oder auch der Silfra-Spalte. Die tektonischen Verschiebungen zeigen sich auch in den häufigen Erdbeben. In den letzten 10.000 Jahren ist das Land beidseits der Schlucht Almannagjá um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um ca. 40 Meter gesenkt. Außerdem macht sich der Vulkanismus bemerkbar. Die Gegend befindet sich mitten auf der westlichen aktiven Vulkan- und Riftzone. Dies erklärt die vier aktiven Vulkansysteme, unter deren Einfluss sie liegt: Neben Hengill sind das noch Hrómundartindur, Hrafnabjörg und Prestahnjúkur.


Uhser erstes Ziel hier ist der an der Abbruchkante gelegene Wasserfall Öxarárfoss. Wir haben ca. 20 Minuten Zeit in Ruhe unsere Langzeitbelichtungen zu machen bevor diese Location von Dutzenden Touristen überflutet wird.

Der Öxarárfoss ['œxsarauˑr̥ˌfɔsː] ist ein Wasserfall im Westen Islands, er speist sich aus dem Wasser der Öxará. Der Öxarárfoss befindet sich nördlich des Þingvallavatn in der Nähe von Þingvellir. Er liegt in der Nähe des Þingvallavegur (Straße 36). Der Öxarárfoss wurde wahrscheinlich künstlich angelegt, um die Öxará zur Thingstätte in Þingvellir hinunterzuleiten. Auf diese Weise konnten die Siedler Islands, die sich hier alljährlich trafen, ausreichend mit Wasser versorgt werden.

Von Thingvellir folgen wir der Strasse entlang dem See Þingvallavatn zum Vulkankegel Kerið in der Nähe der Stadt Selfoss.

Der Kerið ist ein Kratersee in Island. Er ist der östlichste von fünf Kratern der zum postglazialen Grímsnes-Vulkanfeld gehörenden Kraterreihe Tjarnarhólar, die ihrerseits zum Eruptionsgürtel im Reykjanes–Langjökull–Gebiet zählen. Kerið liegt in der Region Suðurland an der Straße von Selfoss ins Haukadalur. In der eruptiven Phase vor etwa 5000–6000 Jahren förderte die Kraterreihe Tjarnarhólar einen Großteil der Lavamassen des Grímsneshraun (hraun ist die isländische Bezeichnung für Lava bzw. Lavafeld), das sich über ca 54 km² erstreckt. Man schätzt die Lavamasse auf 1,2 km³. Insgesamt besteht dieses Grímsnes-Vulkanfeld aus 10–12 meist relativ kleinen eruptiven Zentren. Die meisten Vulkane dort sind eher unauffällig, weil sie flach und bewachsen sind. Drei Vulkane sind aber gut sichtbar: Kerið, die etwas höheren Seyðishólar (214 m) und Kerhóll. Der Krater ist 55 m tief. Der Kratersee in Kerið hat eine Größe von ca. 270 mal 170 m und damit eine Fläche von etwa 0,05 km². Die Wassertiefe schwankt zwischen 7 und 14 m.

Nach unserer Ankunft im Hotel in Hella fahren wir noch zum ca. 20 km entfernt gelegenen Torfbauernhof Keldur. Obwohl das Museum schon geschlossen ist, erlaubt uns der Kurator zu fotografieren und öffnet das alte Gebäude. Zufälligerweise ist auch gerade der letzte Bewohner des alten Hofes anwesend. Er lebte von 1933 bis 1947 auf dem Hof und erzählt uns interessante und spannende Geschichten aus dieser Zeit.

Keldur boasts the most oldest hall in Iceland which is believed to have been built in the 11th century although archaeological research indicate that Keldur was inhabited before the year 1000. This is supported by the Icelandic sagas as it is mentioned in the famous Njáls saga, a highly violent tale of drama, betrayal and blood feuds. Many fights in the story take place around Keldur and some say that anicent graves discovered there contain the bones and weapons of those men who were killed in those fights. Nice theory but we will probably never know.

All of this makes Keldur a special place in country where very few really old man made structures exist, if you exclude a few 
caves that is. The old farm is now a museum run by the Icelandic National Museum but the farm itself is really a collection  of buildings from various periods in history. Keldur used to be owned by a famous and a very pious chieftain in the tumultuous Age of the Sturlungar called Jón Loftsson (died in 1197).  His adopted son was the poet, writer, historian politician (and serial womanizer) Snorri Sturluson (1179 – 1241).

Morgen wollen wir den schwarzen Strand bei Hella und Hvolsvöllur und das Hinterland erforschen. Die Wettervorhersage meldet bedeckten Himmel.

Regelmässig beobachten wir die Webseite der Isländischen Strassenadministration. Unsere Route nach Landmannalugar in ca. einer Woche ist immer noch gesperrt. Gemäss dem Touristbüro in unserem Hotel soll diese Strecke noch bis Mitte Juli gesperrt sein. Wir hoffen weiter, dass die Strasse bis zu unserer geplanten Durchfahrt freigegeben sein wird!

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