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Freitag, 24 Januar 2014 12:06

23.1.2014 - Offroad Tour Þórsmörk

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Um 8 Uhr früh fahren wir vom Hotel zum Treffpunkt mit Ingi und Eynar in Selfoss. Mit Super Jeeps wollen wir die Þórsmörk erkunden. Der zerklüftete und bewaldete Bergrücken Þórsmörk (auch Thorsmörk, isl. Wald des Thor, [ˈθour̥sˌmœr̥k]) befindet sich zwischen den Gletschern Tindfjallajökull und Eyjafjallajökull im Süden von Island. Er liegt zwischen den Flüssen Krossá, Þröngá und Markarfljót. Der naturbelassene, weit verzweigte Gletscherfluss Krossá hat hier ein Bett zwischen die beiden Gebirgszüge gegraben. In dem geschützten Tal der Krossá und an den umgebenden Hängen gibt es eine grüne Vegetation aus Moosen, Farnen und lichtem Birkenwald. Das Tal wird an drei Seiten von Gletschern eingeschlossen, da am oberen Talabschluss im Südosten noch der Mýrdalsjökull in den Himmel ragt. Das birgt einerseits die Gefahr von Gletscherläufen, andererseits aber bedingt es – ähnlich wie in Skaftafell – ein angenehmes Kleinklima mit mehr Sonnentagen als im restlichen Südisland.

Von dieser besonderen Sonnenlage spüren wir zu Beginn überhaupt nichts.... schon beim ersten Fotostopp am bauen wir Stativ und Ausrüstung in starkem Schneeregen auf. Dieses Schmuddelwetter begeleitet uns auch als wir die Dämme überqueren und tiefer in die Þórsmörk eindringen. Doch die einmalige Naturlandschaft zeigt sich bei diesem Wetter in mystischer Stimmung. Nichts deutet daraufhin, dass hier im Jahre 2010 die Flutwelle von geschmolzenem Wasser, Eisblöcken, Asche und Lava des Eyafjallajökull in mehreren Metern Höhe grossen Schaden angerichtet hatte.

Mit unseren Spezialfahrzeugen durchqueren wir mehrere tiefe Flussläufe und erreichen das Gletschertor einer Gletscherzunge des Eyafjallajökull Gletschers. Die Endmoräne, in der sich ein Gletschersee befand wurde bei der Eruption von den Wassermassen weggedrückt und der See entleerte sich in die tiefergelegenen Ebenen. So stehen wir auf dem Boden des ehemaligen Gletschersses direkt vor den bläulichen Eismassen des Gletschers.

Als das Schneetreiben wieder stärker wird fahren wir entlang des Vulkans Richtung Küste und Seljalandsfoss. Die Natur zeigt uns erneut die Unberrechenbarkeit des Isländischen Wetters und wir erleben ein garndioses Lichtspiel beim Wasserfall. Der Abschluss der Tour bildet die Fahrt auf dem schwarzen Lavasand des 350 km langen Lavastrandes an der Südküste Islands. Mit Blick auf die Westmänner-Inseln erleben wir eine wunderschöne Abendstimmung.
Trotz schlechter Polarlichtvorhersage für unseren Standort hoffen wir auf ein zweites Mal dieses Phänomen zu fotografieren. Wir sind auch bereit mit unseren Bussen in der Nacht zu entfernteren Locations zu fahren, wo die Prognose besser ist. Doch während des Abendessens entdecken wir die ersten grünen Streifen am Himmel. Nun heisst es schnell sein ... Nur kurze Zeit später stehen alle wieder dick und warm eingekleidet mit Stativ und Kamera in der -5 Grad Kälte vor dem Hotel. Es ziehen aber Woken auf und im Nu sind die Polarlichter nicht mehr zu sehen.

So entscheiden wir uns um 23 Uhr mit unseren Bussen nach Thingvellir zu fahren und da unser Glück zu versuchen. Anfänglich scheint auch das nicht der ideale Spot zu sein und die Sterne werden auch hier langsam von Wolken verdeckt und es beginnt sogar leicht zu schneien. Doch dann geht es wieder los .... sanft und zart beginnt sich der Himmel grün zu färben und geht dann wieder in das typische Tanzen der Lichter über. Es ist toll die Begeisterung und die Freude bei den Teilnehmern zu spüren, die alle bei diesem nächtlichen Einsatz erneut belohnt werden.
Gegen 03:00 Uhr erreichen wir zufrieden aber müde von einem langen, erreignisreichen Tag unser Hotel. Morgen werden wir ausschlafen und unseren Bildbearbeitungs- und Bildbesprechungstag einlegen.