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Freitag, 12 Juli 2013 11:54

12.7.2013 - Grönland

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Nach dem beeindruckenden Flug über den Icefjord von Ilulissat betrachten und fotografieren wir am nächsten Tag bei einer Wanderung die Eisriesen vom Ufer aus. Zu Beginn sehen wir nur einzelne Fragmente im dichten Nebel. Die mächtigen Gebilde zeigen sich jedoch bald als kleines Nebenwerk, als die wahren Riesen aus dem Schleier auftauchen. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus, mit welcher Macht und Pracht sich dieses Schauspiel zeigt.

Durch die veränderten Standorte während unserer Wanderung ergeben sich immer neue Perspektiven und Blicke auf das Szenario. Ob dieses Naturschauspiels kehrt beim Betrachter Demut ein und Freude, es so nah erleben zu dürfen. Auf unserem Weg liegt der alte Friedhof von Ilulissat auf einer Anhöhe mit Blick auf den Ort und die prächtige Landschaft. Unserem ausgedehnten Fußmarsch schließt sich ein Spaziergang durch Ilulissat an mit einem schmackhaften Essen.

Am späten Abend bekommen wir eine weitere Sicht auf den Icefjord: vom Wasser aus. Um 22 Uhr fahren wir mit einem roten ehemaligen Fischkutter in die Mündung der Bucht und kreuzen zwischen den kleinen und großen Eisformationen, von denen einige das Ausmaß kleiner Dörfer haben. Wir haben optimale Licht- und Wetterbedingungen und werden mit Motiven geradezu verwöhnt.

Am nächsten Morgen starten wir mit einem kleinen, soliden Boot nach Rodebay, einem kleinen Fischerort acht Kilometer von Ilulissat entfernt. Unser Skipper ist Willi Gemander, den ich seit meiner ersten Reise nach Grönland vor 20 Jahren kenne. Willi ist schon vor über 30 Jahren aus Deutschland nach Grönland gekommen und habt inzwischen die grönländische beziehungsweise dänische Staatsbürgerschaft. 

Rodebay ist ein idyllisch gelegenes Dorf, dessen Holzhäuser auf solidem Fels gebaut sind. Es geht sehr ruhig und beschaulich hier zu, und es wird kein Zirkus veranstaltet für Touristen, sondern das Leben läuft seinen natürlichen Gang. Die Bewohner leben vor allem vom Fischfang und der Verarbeitung in einer kleinen Fischfabrik.

Zum Abschluss des mehrstündigen Besuches gibt es ein deftige Brotzeit mit vielen Fischarten, Krabben, Walfleisch, Käse und zum Abschluss Pflaumenkuchen nach deutschem Rezept. Zubereitet von Uta und serviert von Ingo, die ich bei meinem ersten Grönlandbesuch kennen gelernt habe. Die Beiden siedelten damals aus Thüringen über nach Grönland und haben hier ihre zweite Heimat gefunden.

Nach einem weiteren Ausflug zum Gletscher Eqi geht unser fünftägiger Aufenthalt an der Disco-Bucht zu Ende, und wir fliegen am nächsten Tag mit einer Propellermaschine in die grönländische Hauptstadt Nuuk. Wieder bietet sich uns ein phantastischer Blick auf die karge aber gleichwohl wunderschöne Landschaft und das Meer, auf dem einzelne Eisberge in den Süden unterwegs sind,- wie wir. 


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