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Sonntag, 07 Juni 2015 20:23

31.5.-6.6.2015 Fotoreise Aeolische Inseln

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Es fühlt sich an, als würden wir nach einer rasanten Fahrt den Wagen langsam ausrollen lassen und den Motor abstellen. Hektik und Lärm der Großstadt und Autobahn liegen hinter uns. Catania, wo wir uns für die Folgereise von Sizilien auf die Äolischen Insel gesammelt hatten, war interessant, aber auch anstrengend. Einige der Teilnehmer haben zusammen die Sizilienreise gerade hinter sich, andere sind neu hinzu gekommen für die Woche auf den Inseln im südlichen Mittelmeer.

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Nach einer gut einstündigen Fährfahrt von Milazzo nach Lipari empfängt uns Beschaulichkeit und Ruhe. „Unser“ Hotel am Rande der „Inselhauptstadt“ fühlt sich an wie ein Zuhause.
Nach einem Streifzug durch den Ort und einem leckeren Abendessen unter freiem Himmel am idyllischen Hafen  umrunden wir am nächsten Tag die Insel. Immer wieder bieten sich spektakuläre Aussichten über Lipari und die angrenzenden Inseln Vulcano, Salina, Panarea und Stromboli. Die aktive Vulkaninsel ist nur schemenhaft in der Ferne zu erkennen, wie auch die dünn besiedelten Filicudi und Alicudi.
Ein still gelegtes Bimssteinwerk bietet uns gute Lichtstimmungen und Grafiken für unsere Aufnahmen. Nach einer Rückkehr am späten Nachmittag machen wir uns am Abend noch einmal auf dem Weg, um die wunderbare Lichtstimmung des Sonnenuntergangs und der Blauen Stunde abzulichten. Jetzt kommen natürlich auch das Stativ und Filter zum Einsatz.

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Am nächsten Tag fahren wir mit dem Schiff hinüber nach Vulcano und erklimmen in eineinhalb Stunden den 499 Meter hohen Vulkan der Insel. Er ist ein Glied der Kette von Vulkanen, die sich vom Vesuv bei Neapel über die Äolischen Inseln bis hin zum 3323 holen Ätna auf Sizilien zieht. Die Inselgruppe ist auch bekannt unter dem Begriff Liparische Inseln, von denen nur sieben der zwanzig Eilande mit knapp 15 000 Menschen bewohnt werden.
Vom Kraterrand bietet sich ein grandioser Blick über das weite Meer und die Nachbarinseln. Aus einem Teil des Randes dampft Schwefel, der sich als gelbe Schicht auf dem dunklen Gestein abgelagert hat. Einige von uns umrunden die weite Öffnung des Riesenberges und bekommen immer wieder neue Perspektiven geboten. Landschaftsfotografie vom Feinsten…

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Salina ist das Ziel am nächsten Tag. Am Vorabend haben wir uns im Hotel den Film „Il Postino“ (Der Postmann) angesehen, der in dem Ort Pollara gedreht wurde. Eine herrliche Geschichte eines verliebten Postboten, der mit Hilfe des Poeten Pablo Neruda seine große Liebe verzaubert. Ein Filmklassiker, dessen Entstehungsort wir nun besuchen und fotografieren. Genauso heimatverbunden wie der Hauptdarsteller des Filmes zeigt sich unser Fahrer Antonio, der mit stiller Begeisterung über das Leben und die Natur seiner Heimatinsel erzählt.
Und fürwahr, Salina ist überfüllt mit Blumen, Bäumen und einem satten Grün. Zudem ist die Insel bekannt für seine schmackhaften Kapern. In einem kleinen Gehöft versorgen wir uns dann auch prompt mit den Köstlichkeiten und erfahren so manches über diese Delikatesse. Zu der wird sie allerdings erst, nachdem sie getrocknet, in Salz, Essig oder Öl eingelegt und vor dem Verzehr gewässert werden.
Da wir uns am folgenden Tag erst am Mittag aufmachen nach Panarea und Stromboli, nutzen wir die Zeit zu einer Bildbesprechung, die gerade von unseren vielen Stammgästen immer ersehnt wird, um Anhaltspunkt und Ratschläge zu bekommen für die kommenden Aufnahmen.

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Diesmal sind wir mit einem kleinen Motorboot unterwegs, das zwischendurch einige Badestopps einlegt und uns auf Panarea und Stromboli zu ausgedehnten Inselbesuchen entlässt. Auf dem Weg fotografieren wir eine Schildkröte, die gemütliche durchs Wasser paddelt.  Fotografisch zieht uns vor allem Stromboli an, der einzige ständig tätige Vulkan Europas. Der Hafen der Insel wird umsäumt von einem kleinen, beschaulichen Ort mit engen Gassen und einer prächtigen Kirche, vor deren Platz man einen großartigen Blick hat auf das tiefe Blau des Meeres und des Himmels, auf dem sich einige kräftige weiße Wolken abzeichnen.
Zum Höhepunkt unseres Besuches wird eine Fahrt in die Dämmerung mit unserem Boot mit Blick auf die Insel. Nach dem Untergang der Sonne sehen wir, wie die Glut des Feuers aus dem Schlot des Vulkans schießt. Umsäumt von kräftigen hellen und dunklen Rauchwolken.

Bilder: Manfred Horender und Bernd Kupper