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Donnerstag, 14 August 2014 13:00

12.8.2014 Peru, Cusco - Titicacasee

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Heute wartet die längste Tagesstrecke auf uns. Die Strecke ist fast 400 km und führt über Sicuani, Ayaviri und Juliaca nach Llachon direkt am Titicacasee.

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Wir brechen um 6:30 Uhr auf und haben heute einen extra grossen Bus zur Verfügung, damit die lange Fahrt so angenehm wie möglicht wird. Wir verlassen Cusco und fahren Richtung Südosten. Nach ca. 1 ½ Stunden Fahrt erreichen wir unseren ersten Fotostopp, die barocke Kathedrale von Andahuaylillas. Wir besichtigen die barocke Kolonialkirche aus dem 17. Jahrhundert besichtigt, was sich wirklich lohnt. Die Kirche wird auch die sixtinische Kapelle von Südamerika genannt, da die gesamte Decke bemalt ist. An den Wänden hängen riesige Gemälde, überall sind schöne Holzschnitzereien. So eine Kirche hatte ich hier nicht erwartet. Leider darf man im Innenraum der Kirche nicht fotografieren.

Unser nächster Stopp nach einer Stunde sind die Inka-Ruinen von Raqchi mit dem Wirchocha Tempe, einem der heiligsten Stätten der Inkas. Etwa 120 Kilometer südöstlich von Cusco liegen die Ruinen von Raqchi; dieser Ort am Fuße des Quimsachata-Vulkans überrascht die Besucher mit sehr hohen und für die Inkas untypischen Mauern und Säulen. Die bis zu 12 Meter hohen Mauern, die Säulen und auch die Steine sind sehr ungenau und mit Lehmmörtel verarbeitet.

Der ungewöhnliche Tempel mit seinem einstigen Satteldach stand im Zentrum einer rechtwinklig angelegten Siedlung mit Häusern und runden Lagersilos. Die im Durchmesser acht Meter großen Silos wurden zur Erntezeit mit Lebensmitteln, wie Mais und Quinoa gefüllt. Die Vorräte waren in diesen kalten und dunklen Räumen sehr lange haltbar.

Die Tempelanlage wurde aus Vulkangestein und Lehm gebaut und ist die einzige dieser Art in ganz Lateinamerika. Die Stätte wird mit der Präinkazeit, der Tiwanaku-Kultur in Zusammenhang gebracht. Man geht davon aus, dass das sehenswerte Bauwerk erst später dem achten Inka Wiracocha geweiht wurde, der den Namen des Schöpfergottes der Inkas trug.

Nach weiteren 50 km Fahrt erreichen wir den Abra La Raya Pass auf 4312 m.ü.M. Nach der längeren Zeit auf der Höhe von ca. 3400 - 3800 m.Ü.M. bereitet uns diese Höhe keine Höhenkrankheit-Probleme. Wir bemerken aber wie schnell man auf dieser Höhe ausser Atem kommen kann und darf sich nur gemächlich bewegen.

Die Fahrt durch das weite Tal ist spektakulär und auf beiden Seiten mit 5-6000 Meter hohen schneebedeckten Bergspitzen versehen. Man könnte alle paar Minuten einen Fotostopps machen. Das Treiben in den Dörfern, die wir durchfahren, ist spannend.

Im Ort Juliaca steigt unsere lokale Reiseleiterin zu und entschuldigt sich gleich für die Stadt. Es sei die hässlichste Stadt Perus. Soweit wir die kaputten Strassen, Häuser und den überall liegende Abfall betrachten, können wir dies nur unterschreiben. Im kleinen Ort Capachica auf der gleichnamigen Halbinsel im Titicacasee steigen wir mit unserem Tagesgepäck auf kleine Minibusse um während unser Gepäck bereits ins Hotel in Puno gebracht wird, wo wir morgen übernachten werden.

Heute werden wir bei den Bauern im Dorf Llachon übernachten. Bei -2° Aussentemperatur und Toiletten über den Hof ein echtes Abenteuer. Alle sind gespannt und doch ein bisschen nervös. Am Dorfeingang erwarten uns die Frauen der Gastfamilien und begrüssen uns herzlich. Sie kochen für uns auch ein leckers Abendessen und danch verkriechen wir uns - nachdem die Hosts uns noch eine mit heissem Wasser gefüllte Plastikflasche als Bettwärmer vorbeibringen - unter die schweren, dicken Decken und hoffen gut schlafen zu können.
Morgen werde ich berichten wie wir die kalte Nacht bei unseren Bauernfamilien verbrachten haben. Danach werden wir von Llanchon mit dem Boot zu den Uros-Einwohnern auf Ihren Schilf-Inseln fahren und zu unserem Hotel am See in Puno gebracht.

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