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Werner Woska

Werner Woska

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Donnerstag, 20 Oktober 2016 16:30

8. - 16.10. 2016 Fotoreise Schweiz Verzasca

Ticino, Lago Maggiore oder Centovalli: Jede Ortsbezeichnung im Tessin klingt wie Musik. Aber gegen die mediterrane Leichtigkeit stehen eine rauhe Berglandschaft, schroffe Felsen, dunkle und enge Täler, reißende Wildbäche und verlassene Dörfer mit Häusern aus roh behauenem Granit. Dieser Kontrast ist für Fotografen Verlockung und Herausforderung zugleich.

Die Wettervorhersage für die diese Woche verheißt in der zweiten Hälfte nichts Gutes. Deshalb starten wir nach dem Frühstück gleich durch und besuchen das verlassene Dorf Corippo, am steilen Berghang hoch über dem Lago Vogorno gelegen. In den engen Gassen kommt es darauf an, die richtige Ballance zwischen Licht und Schatten zu finden, um den Dynamikumfang unserer Sensoren nicht allzu arg zu strapazieren. Es geht weiter zur Ponte dei Salti in Lavertezzo, dem Tessin-Motiv schlechthin. Dort ist es so voll von Touristen, dass wir beschließen, weiter nach Sognogno zu fahren, dem Ausgangspunkt für eine kurze Wanderung zum Wasserfall Froda, wo unsere Graufilter für die Langzeitbelichtung zum Einsatz kommen. Am Nachmittag hat sich die Situation in Lavertezzo nicht geändert, aber Touristen sind ja immer die Anderen. Zum Glück geibt es einen Einstieg 500 m unterhalb, touristenfrei und mit ähnlich bizarren Felsen, zwischen denen das türkisfarbene Wasser ins Tal rauscht. Lavertezzo heben wir uns für den frühen Morgen des nächsten Tages auf.

In den folgenden zwei Tagen zeigt sich der Herbst von seiner schönsten Seite. Wir besuchen das Valle Maggia und Centovalli. Wir finden unzählige Fotomotive, aber besonders die "Skyline" des Dorfes Fusio und die Kapelle San Giovanni Battista in Mogno lassen unsere Herzen höher schlagen. In der kleinen Kapelle des Architekten Mario Botta kann man durch geschickte Wahl des Standpunktes tolle graphische Strukturen von ihrer Umgebung isolieren. Den eingangs schon erwähnten Kontrast finden wir dann wieder an der Uferpromenade von Ascona. Hier gilt es, die wundervolle Herbststimmung, das Licht und die elegante Athmosphäre fotographisch umzusetzen.

Leider bewahrheitet sich die Wettervorhersage, und so beginnt am Donnerstag die "Regenzeit". Glücklicherweise haben wir genügend "Material" gesammelt, das wir selektieren, bearbeiten und beprechen können. Am späten Nachmittag läßt der Regen etwas nach und wir fahren nach Ascona, um uns ein wenig in der Available-Light-Fotografie zu üben. Die nassen Straßen und Pfützen, in denen sich die Außenbeleuchtung der Geschäfte in unzähligen Farbtönen wiederspiegelt, führen zu äußerst gelungenen Fotos. Wir fragen uns: Was wäre aus diesem Tag ohne Regen geworden?

Am letzten Tag unserer Reise beschließen wir, den Regen zu ignorieren! Der Samstagmarkt in Bellinzona wird wegen seiner Tessiner Produkte hoch gelobt, also nichts wie hin! Aber es kommt noch besser: Der neue Bahnhof wird heute eingeweiht und die ganze Stadt ist auf den Beinen! Musikgruppen an allen Ecken, vom Männerchor bis zu Alphornbläsern, liefern sich regelrechte Schlachten. Die Menschen sind ausnahmlos in guter Stimmung und es ist völlig unproblematisch, sie zu fotografieren. Für einige Teilnehmer, die bisher mit der Street-Fotografie ihre Schwierigkeit hatten, eine tolle Gelegenheit, dieses Genre der Fotografie zu üben. Den Nachmittag verbringen wir im "richtigen" Italien. Der kleine Ort Cannobio verzaubert uns mit seinen engen Gassen, den kleinen Geschäften und unzähligen Bars, die sowohl von Einheimischen als auch Touristen besucht werden.

Fazit: Unsere "Regenfotos" sind mindestens so aufregend wie unsere "Sonnenfotos". Bei schönem Wetter kann jeder fotografieren!
Unsere "Ausbeute" ist wie immer auch in der Galerie der Teilnehmer zu bewundern.
Freitag, 15 April 2016 10:45

8. -10.4.2016 Workshop Available Light

Um die faszinierende Lichtstimmung einzufangen, die entsteht, wenn der Tag zu Ende geht , die Dämmerung hereinbricht und dann in die Nacht übergeht, muss der Fotograf einige Herausforderungen meistern. Dazu gehört zum Beispiel das Rauschen bei Nutzung hoher ISO-Werte, ein hoher Kontrastumfang und der Umgang mit Mischlicht, das durch die unterschiedliche Farbtemperatur der verschiedenen Lichtquellen entsteht. Auch die Probleme bei der Langzeitbelichtung wie Verwackeln und Bewegungsunschärfe gehören dazu. Auf diese Herausforderungen werden die Teilnehmer im theoretischen Teil des Workshop vorbereitet.

Aber wie sagt schon eine alte Fussballweisheit? Wichtig ist auf`m Platz! Folglich sind die praktischen Übungen "on location" Schwerpunkt jedes Freiraum-Workshop.
Nach der Theorie geht es deshalb gleich an die Hafenkante. Hier können wir beobachten und fotografieren, wie mit zunehmender Dunkelheit die Lichter der vorbeifahrenden Schiffe und der Industriebetriebe auf dem gegenüberliegenden Ufer unzählige Reflexe auf die Wasseroberfläche zaubern. Aber auch die Street-Fotografie kommt nicht zu kurz. Wir sind flexibel, da wir ohne Stativ "aus der Hand" fotografieren.

Unsere Stative kommen am zweiten Tag zum Einsatz. In der Hafencity und der beleuchteten Speicherstadt lernen wir unter anderem, wie man den vermeintlichen Nachteil der Bewegungsunschärfe bei Langzeitbelichtung für seine Bildaussage nutzen kann.

Wie immer bei unseren Workshops und Reisen sprechen wir zwischen und nach den Shootings in lockerer Atmosphäre intensiv über unsere Bilder und staunen, wie viele schöne und besondere Dinge es in der Dämmerung und der Dunkelheit zu entdecken gibt. Einige dieser tollen Ergebnisse sind in der Galerie der Teilnehmer zu bewundern.
Montag, 11 April 2016 18:13

Apr 2016

Freitag, 01 April 2016 15:39

März 2016

12.-26.3 2016 (KUBA classic)

Ariane Forter:
Bernd Wegener:
Christian Hoffmann:
Heike Schluckebier:
Martin Möller:
Ralf Scheller:
Uwe Stitz:
Viola Petz:
Volker Schulz:
Wiebke Braasch:

Mittwoch, 21 Oktober 2015 16:13

18.10.2015 - Fotoreise Verzasca

Rauschende Wasserfälle stürzen aus den umliegenden Bergen in die Tiefe. Das schäumende Wasser geht in reißende Bäche und Flüsse über, die sich seit Urzeiten ihren Weg durch zerklüftete Felsen bahnen. Diese wiederum sind durchzogen von Adern in allen möglichen Farben und Formen. An ruhigeren Passagen bilden sich kleine Teiche, gefüllt mit Gletscherwasser in verschiedenen Farbtönen von Türkis-Blau bis Türkis-Grün.
Die teils abgelegenen und einsamen Dörfer mit ihren Steinhäusern zeugen vom harten Leben ihrer Bewohner und bilden jetzt, im Oktober, einen reizvollen Kontrast zu den umliegenden, bereits schneebedeckten Bergen und den Farben des Herbstes.
Die Städte Locarno und Ascona am Ufer des Lago Maggiore runden dieses Bild mit einer Mischung aus italienischem Dolcefarniente und Schweizer Ordnung ab.
Das Tessin bietet also für jedes Genre der Fotografie eine Unzahl von Motiven und ist ein Dorado für Fotografen. Mit entsprechend hohen Erwartungen treffen sich deshalb die sechs Reiseteilnehmer mit dem Referenten und beginnen die Reise mit einem leckeren Abendessen und gegenseitigem Kennenlernen.
Der erste Tag beginnt mit einer Mischung aus Sonne und Wolken. Angesichts der recht unsicheren Wettervorschau für die nächsten Tage beschließen wir, die theoretische Einführung kurz zu halten und so schnell wie möglich „on Location“ zu gehen: Die alte Steinbrücke und die gegenüberliegende Kirche von Lavertezzo sind vermutlich die meistfotografierten Motive des Tessin. Es sei deshalb an die Worte Karl Valentins erinnert: „Es ist schon alles fotografiert worden, nur noch nicht von jedem“. Es gilt also, eine eigene Wahrnehmung zu entwickeln, z. B. durch die Wahl einer ungewöhnlichen Perspektive. Dieses Bestreben gelang vor allem Kurt, der durch besonderen körperlichen Einsatz und einem geschärften Blick auf der gesamten Reise seine mangelnden Computerkenntnisse trefflich zu kompensieren wusste.

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Im Laufe der Woche waren wir noch zweimal in Lavertezzo und hatten Gelegenheit, diese tolle Szene in verschiedenen Lichtsituationen zu fotografieren.
Am Nachmittag unternehmen wir vom malerischen Dorf Sonongno am Ende des Tales eine kurze Wanderung zum Wasserfall „Frodo“ Endlich kommen Graufilter und Stativ zum Einsatz und ermöglichen reizvolle Langzeitbelichtungen.
Wie vorhergesagt beginnt der zweite Tag mit schweren Regenfällen, die den ganzen Tag anhalten. Glücklicherweise haben wir am Vortag genug fotografischen „Stoff“ gesammelt, um unsere Bilder zu selektieren und zu bearbeiten. Die Zeit wird genutzt, die „Neulinge“ mit dem Lightroom vertraut zu machen. Anfängliche Skepsis wechselt in Begeisterung über die Möglichkeiten der zweiten kreativen Ebene nach der Fotografie. Die folgende erste Bildbesprechung zeigt erneut, wie wichtig es für die eigene Weiterentwicklung ist, wenn man über die Bilder der Anderen diskutiert und sich austauscht.
Mittwoch folgt „wettertechnisch“ dann der Höhepunkt der Reise: ruhiges, sonniges Herbstwetter mit stahlblauem Himmel! Die herbstlichen Farben des Maggia-Tales leuchten in allen Tönen. Nach mehreren Fotostopps erreichen wir Mogno mit dem spektakulären Neubau der Kirche San Giovanni Battista, entworfen vom Tessiner Stararchitekten Mario Botta. Das alte Gotteshaus wurde 1985 von einer Lawine hinweg gefegt. Fotografisch eine schöne Abwechslung zu Felsen, Graufilter und Stativ.
Die anschließende Mittagspause ist unerwartet ein weiterer Höhepunkt der Reise. In einem wunderschönen Terrassenlokal genießen wir die warme Herbstsonne bei Tessiner Spezialitäten. Aber selbst hier können einige fotoverrückte Teilnehmer nicht die Finger vom Auslöseknopf lassen.

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Foto:Toni Limacher

Nach einigen weiteren Fotostopps auf der Rückfahrt lassen wir diesen wunderschönen Tag zur blauen Stunde in Locarno ausklingen. Die aufkommenden, dramatischen Wolkenberge über dem Lago Maggiore sind aus fotografischer Sicht perfekt, lassen allerdings nichts Gutes für den nächsten Tag erwarten.
Und so ist es denn auch, Zeit also wieder für die Aufbereitung der Ausbeute von gestern. Eine kurze Regenpause gibt uns Gelegenheit, das weitgehend verlassene Dorf Corippo, ganz in der Nähe unseres Hotels, zu besuchen. Die grauen Steinhäuser und der verhangene Himmel ergänzen sich perfekt, es braucht also nicht immer Sonne, um perfekte Fotos zu machen.
Nun ist es schon Freitag, aber es zeigt sich keinerlei Ermüdungserscheinung in der Gruppe. Wir besuchen das Centovalli und das Valle Onsernone, beide sehr reizvoll, aber nicht wirklich mit fotografischen Highlights. Die erleben wir dann aber am späten Nachmittag bei der Schlucht Ponte di Brolla. Die tief stehende Sonne lässt die Felsen leuchten, während die Schattenbereiche sich in zarten Blautönen zeigen. Welch ein Tagesabschluss!
Der folgende Samstag ist der letzte Tag dieser wunderschönen Reise. Ascona bietet Gelegenheit, sich ein wenig in Streetfotografie zu üben, ein Eis zu schlecken oder Maroni, geröstete Kastanien, zu probieren, und der leichte Nebel über dem Lago ermöglicht zusammen mit den Platanen an der Seepromenade reizvolle Gegenlichtaufnahmen.
Last but not least sei die unglaubliche Disziplin der Reisegruppe erwähnt. Selten ist der Eine dem Anderen ins Bild gelaufen, nein, es wurde sich brav angestellt und gewartet, bis man an der Reihe war. Chapeau!

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Wer jetzt besorgt fragt: "Wo ist Kurt???" dem sei geantwortet: " och, der liegt bestimmt wieder auf irgendeinem Felsen".

Und hier, zum Abschluss, das Objekt der Begierde:

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Der Ausgang des Streits, ob der Nikon-, Canon-, oder Olympusstern der perfekteste ist, wird nicht verraten…



Wenn die Sonne an klaren Tagen hinter dem Horizont versinkt, packen komischerweise gerade in diesem Moment viele Fotografen ihre Ausrüstung ein und gehen nach Hause. OK, der Gebrauch von Stativ und Fernauslöser ist unbequem, der Belichtungsmesser der Kamera versagt, man kämpft mit lästigem Bildrauschen, fehlender Schärfentiefe und Verwacklungsgefahr beim Fotografieren aus der Hand. Ganz zu Schweigen von der großen Portion Geduld die man von nun an braucht.
Aber wer diese Herausforderung annimmt, wird mit faszinierenden Bildern belohnt: An klaren Tagen wetteifert ein strahlend blauer Himmel mit den Lichtern der Großstadt, ziehende Wolken lassen mit ihren Spuren bei Langzeitbelichtung den Himmel äußerst dynamisch wirken. Vorbeifahrende Autos ziehen rote Lichtspuren durch das Bild und bei zunehmender Dunkelheit zaubert unsere Kamera Einzelheiten hervor, die das menschliche Auge kaum noch wahrnimmt.
Es bedarf einiger Kenntnisse und ein wenig Übung, bevor sich einem diese faszinierende Welt erschließ. Genau dies vermittelt unser Available Light Workshop. Auch dieses Mal werden die Teilnehmer in einer theoretischen Einführung mit der Fotografie bei schwierigen Lichtverhältnissen vertraut gemacht, doch der Schwerpunkt liegt auf der Praxis: An den St.Pauli Landungsbrücken üben wir die Available Light Fotografie aus der Hand. Die Mitarbeiter in den zahlreichen Restaurants und Imbissbuden können beim Blick auf unsere Displays kaum glauben, was bei diesen schwierigen Lichtverhältnissen noch möglich ist.
Am zweiten Tag, bei Bildauswahl, - bearbeitung und - besprechung geht das Staunen weiter und gibt das nötige Selbstvertrauen für die anschließende Arbeit mit Stativ in der HafenCity. Hier treffen wir auch noch die „Konkurrenz“ vom zeitgleich laufenden Freiraum Anfänger Workshop aus Glückstadt.
Am dritten Tag sichten wir die Ergebnisse des Vortages und lassen den Workshop mit den schönsten Bildern des nächtlichen Hamburg ausklingen.

Fotos: Heike Schluckebier und Werner Woska

Montag, 07 Juli 2014 09:19

Juli 2014

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