10.-16.3. 2014 Tromsø / Polarlicht
Unsere Hartnäckigkeit wurde am Ende dann doch belohnt. Als die Wolkenbarriere ein wenig durchlässig wurde, zeigte sich die Aurora Borrealis in ihrer ganzen Schönheit und Faszination. Auch wenn sich das Phänomen nicht großflächig im Firmament zeigte, begeisterte uns das Schauspiel. Die grünen Lichtflecken zusammen mit den grauen Wolken und einem hellroten Restlicht waren eine Aufführung, die man in dieser Mischung auch nur selten zu sehen bekommt.
Wurden wir nachts nur selten belohnt, fanden wir am Tage einen mehr als guten Ausgleich für unserer Einsatz in der Dunkelheit. Vor allem der frische Schnee versetzte die Landschaft in einen Zauber, der uns nur noch zum Staunen brachte. Selbst bei bedeckten Himmel hatten wir bei diffusem Licht und einigen Aufhellern ideale fotografische Bedingungen. Die lange Dämmerung im Winter schafft dazu noch eine ganz besondere Atmosphäre, die es nur im hohen Norden in der kalten Jahreszeit gibt.
Den Reiz schaffen vor allem die Kontraste: gewaltige Gebirgsmassive stehen gegen das zarte, weiche Weiß des Schnees, der sich wie ein frisches Tischtuch über die weite Landschaft legt. Einen weiteren optischen Gegenpol bilden die rot-braunen verzwirbelten Stämme der kargen Birken. In diesen Zauber betten sich hellgrüne Bäche und Seen, deren Wasser durstig macht vor Reinheit.- Was für eine großartige, ursprüngliche Natur.
Es gibt sicher nur wenige Plätze auf dieser Erde, wo Berge - an die 2000 Meter hoch - und Meer sich so nahe kommen wie in der nordnorwegischen Küstenlandschaft.
Beim Abschied ist man sich sicher: man will zurück kommen im nächsten Winter. - Nein, man muss zurück kommen….
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7.3.2014 - Lofoten Winter
Schon zu Beginn der Reise in Tromsö freuten wir uns über das gute Licht. Bei einem Bummel durch die Stadt und nach einer Seilbahn-Fahrt auf den 418 Meter hoch gelegenen Fjellheisen hatten wir damit gute Bedingungen für eindrucksvolle Bilder. Aus der Vogelperspektive verfolgten wir die Veränderung vom gleißenden Tageslicht über die Dämmerung bis zur Dunkelheit.
Die lebendige Universitäts-Stadt Tromsö versprüht ein ganz besonderes Flair. Die Kultur und Geschichte mit der traditionellen Bauweise bilden einen spannenden Gegenpol zu dem ungezwungenen, lebhaften Treiben.
Ein weiteres Highlight folgte in der nächsten Nacht, als wir gegen Mitternacht auf dem Hurtigruten-Schiff „Nordkapp“ „anmusterten". Vom Deck des Schiffes boten sich viele großartige Motive. Und selbst der steife Wind konnte uns nur zeitweise in das gemütliche Innere des Schiffes vertreiben. Diese kurze Reise auf dem Wasser ist immer wieder ein intensives Erlebnis, das unseren Lofotenbesuch einrahmt.
Nach der Übernahme unseres Kleinbusses fuhren wir am Abend in „unser“ wunderbares Bryggehotel in Henningsvär, in dem wir wahrlich inzwischen ein zweites Zuhause gefunden haben. Das auf Pfählen in den Hafen hinein gebaute schmucke Haus ist der ideale Ort zum Entspannen und Ausgangspunkt für unsere täglichen Erkundungsfahrten.
An den ersten drei Tagen nutzten wir das ideale Foto-Wetter schon in der morgendlichen blauen Stunde und den folgenden Sonnenaufgang. Nach einem üppigen Frühstück ging es dann jeden Tag in eine andere Richtung. Auch der Abend und die Nacht lockte dann manche, um das spektakuläre Polarlicht im Bild festzuhalten. Diese mächtigen grünen Schleier zelebrieren ihren mystischen Tanz am Nachthimmel und ziehen jeden in ihren Bann. Für Fotografen ein wahrer Leckerbissen und Herausforderung zugleich.
Den folgenden Tag mit Regen, tiefgrauen Wolken und Starkwind nutzten wir in unserem heimeligen Hotel bei Kaminfeuer und frisch gebackenen Waffeln zur Bildbearbeitung. Am Abend folgte die allseits beliebte Bildbesprechung, bei der die Teilnehmer so manch guten Ratschlag für die weitere Entwicklung bekommen.
Nach einer stürmischen Nacht reißen am nächsten Tag die Wolken auf und lassen immer wieder gleißendes Sonnenlicht durchbrechen. Für uns das Zeichen, erneut aufzubrechen mit unserem Kleinbus, um dieses Naturschauspiel in´s Bild zu setzen. Neben dem Wolkenspiel ist es vor allem das von Sturmböen aufgepeitschte Wasser, das uns im Kontrast zu den schneebedeckten Bergen zum guten Bild herausfordert.
Morgen verbringen wir unseren letzten Tag in dem idyllischen Fischerort Henningsvär, bevor wir am Abend wieder an Bord eines Hurtigruten-Schiffes gehen und Kurs auf Tromsö nehmen. Wir verlassen dieses kleine Hafenstädtchen mit ein wenig Wehmut, freuen uns aber auch auf die grandiose atlantischen Küstenlandschaft mit ihren einmaligen Lichterspielen.

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25.-30.1.2014 Venedig
Auch im Bereich um unser Hotel werden wir besonders viel Wasser in den Gassen und Plätzen erleben.
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2.-9.11.2013 - Venedig
Trotz des vermeintlich schlechten Wetters rafften sich alle Teilnehmer schon vor 6 Uhr auf, den Tagesbeginn im Bild fest zu halten. Zudem konnten wir mit späteren Aufnahmen am selben Ort den Unterschied dokumentieren bei verschiedenen Lichtsituationen.
Das „unfreundliche“ Wetter der erste beiden Tage nutzten wir auch für die intensive Bildbearbeitung. Die Anleitung hierzu ist vor allem für Anfänger in diesem Bereich zu Beginn der Reise sinnvoll, um dann Tag für Tag auf dem aktuellen Stand zu bleiben und keinen "Bilderberg“ vor sich her zu schieben.
Ab dem dritten Tag setzte sich die Sonne immer mehr durch und bescherte uns spätsommerliche Temperaturen. Nun konnten wir wieder mit Licht und Schatten, Schärfe und Unschärfe, Fläche und Struktur spielen. Die Wärme lockte uns von früh bis spät in´s Freie, und wir mussten uns disziplinieren, über Mittag bei hartem Licht im Hotel unsere Bilder weiter zu bearbeiten. Dies fiel vor allem schwer, weil sogar im Winterhalbjahr auch zur Tagesmitte durchaus gutes Licht im Verhältnis zum Sommer herrscht.
Wie immer auf unseren Reisen, wurden die Bildbesprechungen zum eindrucksvollen Erlebnis. Obwohl wir alle die selben Motive vor uns hatten, gab es unterschiedliche Darstellungen durch verschiedenen Brennweiten, Perspektiven und Beobachtungen.
Am Ende der Reise hatte uns diese fantastische Stadt viele Eindrücke beschert und einige Stunden Schlaf „geraubt“. Man kann sich an Venedig einfach nicht satt sehen. Für manche von uns stand fest, dass sie zurück kehren werden an diesen ganz besonderen Ort…
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5.-12.10.2013 - Toscana
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23.9.2013 - Anfänger Workshop
Viel erlebt, viel gelernt und viel gelacht. Das war das Fazit unseres zweiten Anfänger-Workshops in Glückstadt, unserem Firmensitz nahe Hamburg.
Trotz - oder gerade wegen - des durchwachsenen Wetters fanden wir sowohl für die Landschafts- als auch für die Reportage-, Available-Light- und Architektur-Fotografie ideale Lichtbedingungen.
Bei zwei Ausflügen nach St. Peter Ording an die Nordsee und in denHamburger Hafen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, das zuvor in Glückstadt in Theorie und Praxis erlernte mit Unterstützung zweier Referenten umzusetzen.
Die ersten beiden Tage in der kleinen, vom dänischen Baustil geprägten Stadt an der Unterelbe galten dem Wechselspiel zwischen Theorie und Praxis. Mit kurzen Wegen - "vor die Tür" sozusagen - lernten die Anfänger schnell die Grundlagen der Fotografie und staunten, wie zügig man Fortschritte unter fachkundiger Anleitung machen kann. Die gute Gruppen-Atmosphäre unter den sieben Teilnehmern sorgte für gute Stimmung und Freude am zwanglosen, spielerischen Lernen.
Zwei Teilnehmer verfügten bereits über profunde Kenntnisse und nutzten den Workshop, um ihre partiellen Lücken zu schließen.
So trug auch der zweite Anfänger-Workshop dazu bei, Zweifel an den eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten zu zerstreuen und Freude zu erlangen an der Fotografie, die in unserer schnelllebigen, von Reizüberflutung geprägten Zeit zur Entschleunigung und Muse beiträgt.
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8.8.2013 - Lofoten
Während einer Regenfront haben wir uns in unser gemütliches Hotel zurückgezogen und nutzen die Zeit zur Bildbearbeitung. Es gilt einiges aufzuarbeiten, nachdem sich die Speicherkarten in den vergangenen Tagen ordentlich gefüllt haben.
Wir finden die Muse zum Experimentieren und Improvisieren. Es überrascht immer wieder, wie vielfältige man ein Motiv mehrmals entwickeln kann. Das ist die große Zugabe der digitalen Fotografie. Sie bietet eine Fülle an Möglichkeiten, auch nach der Aufnahme nochmals kreativ zu gestalten bei der Entwicklung eines Bildes.
Den Teilnehmern der Reise fällt es schwer, sich von ihrem digitalen Labor zu lösen, das in diesem kleinen Kasten Laptop steckt. Man hört immer wieder "Ein Bild mache ich noch, dann ist erst ´mal Schluss", aber dann werden es noch einige Bilder mehr, die sich aus dem flauen RAW in aussagestarke Fotografien verwandeln.
Der Mut, auch abstrakt zu gestalten, wird oftmals belohnt. Es gilt, die eigene Sicht der Dinge zu kreieren und seinen Weg zum persönliches Stil zu finden.
An unserem letzten Tag im idyllischen Henningsvär fahren wir noch einmal zum zauberhaften, 26 Kilometer langen Raftsund, eine der schönsten Strecken der Hurtigruten. Wir fotografieren die "Nordnorge" von der Raftsund-Brücke aus und verfolgen das Schiff dann auf dem Land bis es in den sagenumwobenen Trollfjord einläuft.
Am Abend gehen wir dann an Bord der "Trollfjord", ein Schiff der neuesten Hurtigruten-Baureihe. Der "Dampfer" ist Luxushotel und Schiff zugleich.
Am nächsten Morgen werden wir von einem wahren Lichter-Schauspiel verwöhnt.
Als wir am frühen Nachmittag in Tromsö einlaufen, sind die Speicherkarten voll. Im Hotel verarbeiten wir das aktuelle Material und genießen die letzte Zeit in der attraktiven Stadt jenseits des Polarkreises.
Mit einer letzten Bildbesprechung endet diese wunderschöne Reise in den Norden Norwegens. Die Ergebnisse können sich wieder einmal sehen lassen und können bald auf der "Galerie der Teilnehmer" betrachtet werden.
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5.9.2013 - Lofoten
"Meer oder Berge ?" ist meist die Frage nach dem bevorzugtem Reiseziel. "Beides" ist die Antwort, wenn man sich für die Lofoten entschieden hat. Diese Inselgruppe vor der Nordnorwegischen Atlantikküste strahlt eine ganze besonders Faszination aus. Mächtige Bergmassive erheben sich aus dem lebendigen Meer, das je nach Wetterlage zart gegen die Felsen plätschert oder in mächtigen Wellen gegen das Ufer donnert.
Wir haben beides erlebt in unserer ersten Woche im Norden Norwegens. Zu Beginn der Reise die lebensfrohe Universitätsstadt Tromsö, dann die entschleunigende Fahrt mit Hurtigruten Richtung Süden und schließlich das Naturwunder Lofoten.
Von unserem kuscheligen Bryggehotel in Henningsvär haben wir die Inselgruppe in alle Himmelsrichtungen erkundet. Immer wieder bescherte uns der Wettergott neue Lichtstimmungen. Gerade noch regnet es, dann bricht die Sonne gewaltig durch schmale Wolkenlücken. Dann wieder ist der Himmel blau ohne Wolken.
Ruhig und beschaulich geht es in der Insel-Hauptstadt Svolvär mit ihren 4000 Einwohnern zu. Mit Beginn des September ist die Hauptsaison hier zu Ende und das Leben geht einen noch langsameren Weg als ohnehin. Manche Läden schließen schon um vier Uhr nachmittags, viele Restaurants sind rund um die Uhr geschlossen.
Für Fotografen ist die Zeit ideal. Wir finden unsere Ruhe und können uns ganz auf die Lichtmalerei konzentrieren. Wir nutzen das wechselvolle Licht und ziehen uns zur Bildbearbeitung und Besprechung in unser schönes Hotel zurück wenn es regnet.
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13.7.2013 - Grönland
Auf unserem Flug von Ilulissat nach Nuuk haben wir am Fenster des Flugzeuges wieder einen Logenplatz mit Blick auf die Schönheit und wunderbaren Strukturen dieses Landes.
Auf unserer Weiterreise in den Süden Grönlands legen wir einen Tag Zwischenaufenthalt in der Hauptstadt Nuuk ein, in der mit 16 000 Einwohnern über ein Viertel der Bevölkerung lebt. Es hat sich vieles geändert in der Stadt seit meinem letzten Besuch. Vor allem fallen viele neue Wohn- und Geschäftsgebäude in´s Auge. Gab es vor über zehn Jahren nur eine Fußgängerampel im Ort, so regeln jetzt drei Ampelanlagen den Verkehr. Und: Es gibt einige Bäume. Unsere Begleiterin vor Ort, Grace, zeigt uns stolz alle sieben Weiden in der Stadt, die es nach vielen Jahren des Wachstums auf eine Höhe von drei bis vier Metern gebracht haben.
Nach einer Stadtrundfahrt fahren wir mit einem Kutter hinaus in den weiten Fjord in der Hoffnung, Wale sehen und fotografieren zu können. Ein pensionierter dänischer Verwaltungsbeamter informiert uns fachkundig über die in der Region vorkommenden Meeressäuger. Und tatsächlich: Wir befinden uns schon auf der Rückfahrt und haben die Hoffnung fast aufgegeben, Wale zu sehen, da tauchen unweit des Schiffes mehrere der eindrucksvollen Tiere auf. Es sind Buckelwale. Zuerst werden wir durch den kräftigen Blas aufmerksam, dann sehen wir ihre mächtigen Rücken und schließlich die gewaltigen Fluken beim Abtauchen. Was für ein aufregendes Schauspiel. Die belebten Vogelfelsen inmitten der Bucht bieten weitere gute Motive.
Kaum haben wir das Schiff verlassen, kommt per Telefon eine Einladung zum Kaffee. Es ist keine geringere als Aleqa Hammond, die grönländische Ministerpräsidentin, die uns in ihr Haus am Hafen einlädt. Ich habe Aleqa bei meiner ersten Reise nach Grönland vor 20 Jahren kennen gelernt. Wir verbrachten mehrere Wochen in der Discobucht und ihrem Heimatort Uummannaq, wo sie mir bei den Recherchen für mein Buch half. In den folgenden Jahren trafen mir uns wiederholt bei meinen zahlreichen Grönland-Reisen. Einige Male besuchte sie mich auch in Deutschland.
Aleqa setzte sich schon früher vehement für die Belange ihres Landes und ihrer Mitbewohner ein. Ich prophezeite ihr, dass sie sicher einmal politisch aktiv sein werde mit ihrem Engagement. Und so ist es tatsächlich gekommen: nun sitzt sie uns als neue Ministerpräsidentin gegenüber. Ihre politische Karriere und das hohe Amt haben sie jedoch nicht verändert. Sie hat ihren Humor und Charme behalten. In unserem Gespräch zeigt sich, dass sie sich mit ihrer Regierung und Partei vor großen Aufgaben und Anstrengungen sieht. Wie in vielen europäischen Ländern ist auch Grönlands Bevölkerung überaltert. Außerdem gilt es, die unermesslichen Rohstoffschätze der größten Insel der Erde gut zu verwalten und den Abbau in richtige Bahnen zu lenken. In dem Gestein der Region lagern riesige Mengen an Edelmetallen bis hin zu seltenen Erden. Außerdem hat man enorme Mengen an Erdöl und Gas geortet, die die Begehrlichkeit großer internationaler Konzerne geweckt haben.
Aleqa erläutert uns, dass sie einen Ausverkauf der grönländischen Schätze verhindern will und kein "Sozial Dumping" zulassen wird, indem ausländische Unternehmen mit billigen Arbeitskräften in´s Land kommen und die sozialen Strukturen zerstören. Wie einst zeigt sich Aleqa kämpferisch, entschlossen und authentisch bei ihren Erläuterungen. Sie hat mit ihrer klaren Haltung große Unterstützung in der Bevölkerung, wie wir auf unserer Reise immer wieder hören.
Am nächsten Tag heißt es erst einmal: Warten. Wir sollen um 7:05 weiter fliegen in den Süden nach Narsarsuaq. Dort herrscht jedoch starker Nebel und ein Landung ist unmöglich. Die Gelassenheit der Grönländer hat bereits auf uns abgefärbt, und wir nutzen die Zeit zur Bildbearbeitung.
Gegen Abend landen wir dann doch noch in Narsarsuaq, von wo wir bei Regen und kabbeliger See mit einem Boot übersetzen in die alte Wikingersiedlung Brattahlid (heute Qassiarsuk), wo sich einst Erik der Rote im Jahr 985 mit seiner Gefolgschaft niedergelassen hatte. Aus jener Zeit sind noch einige Grundmauern aus Felssteinen übrig geblieben. Ansonsten leben heute hier Mitarbeiter des Flughafens und einige Schafzüchter. Es fällt auf, dass das Land wesentlich bunter ist als im Norden. Vor allem fällt das satte Grün in vielen Nuancen in´s Auge. Hinzu kommen kleinwüchsige Bäume und Sträucher.
Am Abend landen wir in unserem komfortablen Hotel Qaqortoq im gleichnamigen Ort. Qaqortoq ist mit 3500 Einwohner die Metropole des Südens. Ein schön gelegenes Städtchen mit bunten Häusern zwischen der Bucht und einem großen See, aus dem die Region ihr köstliches Trinkwasser erhält.
Mit einem Besuch des "Zwillings-Gletschers" neigt sich unsere Reise dem Ende zu. Unser freundlicher, dänischer Guide Morten führt uns so nah an den Gletscher heran, dass wir ihn berühren können. Auf dem Rückweg zeigt uns der stolze grönländische Schiffsführer einen mächtigen Vogelfelsen und einen weiteren Gletscher. An einen Wasserfall fährt er so nah heran, dass wird von der Gischt umhüllt werden.
Der nächste Tag ist unser letzter in Grönland. Vorerst jedenfalls; denn wir sind uns alle einig, dass wir zurückkehren wollen in dieses wunderbare Naturparadies. Wir nutzen die Wartezeit bis zum Abflug nach Island mit Bildbearbeitung und einer letzen Besprechung. Wir wurden überschwemmt von Motiven und werden noch einige Zeit zu Hause brauchen, um die intensiven Eindrücke zu verarbeiten und die umfangreiche Bildersammlung zu ordnen.
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12.7.2013 - Grönland
Nach dem beeindruckenden Flug über den Icefjord von Ilulissat betrachten und fotografieren wir am nächsten Tag bei einer Wanderung die Eisriesen vom Ufer aus. Zu Beginn sehen wir nur einzelne Fragmente im dichten Nebel. Die mächtigen Gebilde zeigen sich jedoch bald als kleines Nebenwerk, als die wahren Riesen aus dem Schleier auftauchen. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus, mit welcher Macht und Pracht sich dieses Schauspiel zeigt.
Durch die veränderten Standorte während unserer Wanderung ergeben sich immer neue Perspektiven und Blicke auf das Szenario. Ob dieses Naturschauspiels kehrt beim Betrachter Demut ein und Freude, es so nah erleben zu dürfen. Auf unserem Weg liegt der alte Friedhof von Ilulissat auf einer Anhöhe mit Blick auf den Ort und die prächtige Landschaft. Unserem ausgedehnten Fußmarsch schließt sich ein Spaziergang durch Ilulissat an mit einem schmackhaften Essen.
Am späten Abend bekommen wir eine weitere Sicht auf den Icefjord: vom Wasser aus. Um 22 Uhr fahren wir mit einem roten ehemaligen Fischkutter in die Mündung der Bucht und kreuzen zwischen den kleinen und großen Eisformationen, von denen einige das Ausmaß kleiner Dörfer haben. Wir haben optimale Licht- und Wetterbedingungen und werden mit Motiven geradezu verwöhnt.
Am nächsten Morgen starten wir mit einem kleinen, soliden Boot nach Rodebay, einem kleinen Fischerort acht Kilometer von Ilulissat entfernt. Unser Skipper ist Willi Gemander, den ich seit meiner ersten Reise nach Grönland vor 20 Jahren kenne. Willi ist schon vor über 30 Jahren aus Deutschland nach Grönland gekommen und habt inzwischen die grönländische beziehungsweise dänische Staatsbürgerschaft.
Rodebay ist ein idyllisch gelegenes Dorf, dessen Holzhäuser auf solidem Fels gebaut sind. Es geht sehr ruhig und beschaulich hier zu, und es wird kein Zirkus veranstaltet für Touristen, sondern das Leben läuft seinen natürlichen Gang. Die Bewohner leben vor allem vom Fischfang und der Verarbeitung in einer kleinen Fischfabrik.
Zum Abschluss des mehrstündigen Besuches gibt es ein deftige Brotzeit mit vielen Fischarten, Krabben, Walfleisch, Käse und zum Abschluss Pflaumenkuchen nach deutschem Rezept. Zubereitet von Uta und serviert von Ingo, die ich bei meinem ersten Grönlandbesuch kennen gelernt habe. Die Beiden siedelten damals aus Thüringen über nach Grönland und haben hier ihre zweite Heimat gefunden.
Nach einem weiteren Ausflug zum Gletscher Eqi geht unser fünftägiger Aufenthalt an der Disco-Bucht zu Ende, und wir fliegen am nächsten Tag mit einer Propellermaschine in die grönländische Hauptstadt Nuuk. Wieder bietet sich uns ein phantastischer Blick auf die karge aber gleichwohl wunderschöne Landschaft und das Meer, auf dem einzelne Eisberge in den Süden unterwegs sind,- wie wir.
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