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Manfred Horender

Manfred Horender

Website URL: http://www.manfredhorender.de

Dienstag, 22 September 2015 14:33

16.-20.09.2015 - Fotoworkshop Anfänger

Da hatte sich manches geändert innerhalb von fünf Tagen. Und da nahm man vieles mit nach Hause, was man zuvor noch nicht wusste über die Fotografie. Gerade bei unseren Anfänger-Workshops machen die Teilnehmer große Fortschritte. Das liegt zum einem daran, dass zu Beginn des Workshops noch relativ wenig Wissen und Erfahrung vorhanden sind. Zum anderen sorgt das intensive und strukturierte Lernen über fünf Tage zu dem „großen Sprung“.
Am Anfang steht auch bei diesem Anfänger-Workshop die Theorie. Blende, Zeit, ISO-Wert, Weißabgleich und Schärfentiefe werden anschaulich in einer Präsentation erklärt. Anschließend geht es nach draußen an den Glückstädter Hafen, wo Theorie zur Praxis wird. Einige müssen sich erst einmal mit ihrer Kamera vertraut machen, andere gehen schon auf Motivsuche oder beschäftigen sich mit der korrekten Belichtung.
Dann wieder der Wechsel in´s gemütliche „Brückenhaus“, das unmittelbar am Hafen liegt und gleichzeitig Unterkunft ist für die Zeit des Workshops. Beim Überspielen der Bilder von der Speicherkarte auf die Festplatte der Laptops und dem Importieren in das Bildbearbeitungsprogramm Lightroom machen die meisten Teilnehmer erste Erfahrungen mit den vielen Möglichkeiten der digitalen Fotografie.
Am nächsten Tag steht die Suche nach Motiven und deren Umsetzung auf dem Programm. Nun geht es um Bildaufbau, Freistellen und Finden unterschiedlicher Perspektiven mit Hilfe der am Vortag gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse. Auch bei der wieder anschließenden Bildbearbeitung steigen die Teilnehmer weiter in die Materie ein und lernen Stück für Stück die einzelnen Tools in der Bildbearbeitung. Drei Referenten sorgten nun für einen intensiven und schnellen Lernvorgang.

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St. Peter-Ording an der Nordsee ist das Ziel unseres Ausfluges an Tag 3. Schon bei einem Stopp beim Eider-Sperrwerk steht die Suche nach grafischen Strukturen und Details auf dem Programm. Bald stellt man fest, dass sich beim genauen Hinsehen so manches interessantes Motiv bietet.
Zur Herausforderung am Nordseestrand werden die intensive Lichtsituation und das reduzierte Landschaftsbild. Eine gute Gelegenheit, sich mit Stativ und Graufiltern mit der Langzeitbelichtung vertraut zu machen.
Eine gewaltige Wolkenbank erwartet uns zum Sonnenuntergang am Leuchtturm von Westerhever, einem der meist fotografierten Motive an der Nordseeküste. Nun gilt es, den richtigen Standort zu finden für einen interessanten Vordergrund vor der imposanten Kulisse. Von der Goldenen über die Blaue Stunde bis hin zur Dunkelheit lassen wir uns beeindrucken von dem grandiosen Schauspiel und machen eine Langzeitbelichtung nach der anderen.
Am nächsten Tag sind die Teilnehmer schon vertraut mit dem Überspielen der Bilder, der Auswahl der Aufnahmen und der Bildbearbeitung. Die anschließende Bildbesprechung zeigt die Fortschritte der Teilnehmer und dient der „Kurskorrektur“ für die nächste Aufgabe. Und die stellt sich vom nachmittag bis zum späten Abend im Hamburger Hafen.

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Stativ und Filter sind wieder dabei bei unserem Ausflug in die Hansestadt. Neben der Available-Light-Fotografie vermitteln die Referenten nun auch Interessantes über die Architektur-Fotografie.
Nachdem am letzten Workshop-Tag die Bilder des Vortages bearbeitet sind, findet die Veranstaltung ihren Abschluss in der traditionellen Bilderschau, in der die besten Aufnahmen aller Teilnehmer präsentiert werden. Nun zeigt sich, was die Teilnehmer in den vergangenen Tagen gelernt haben und umsetzen können. Es ist beeindruckend und Ansporn für den einzelnen, weiter zu machen und das Erlernte künftig gestalterisch umzusetzen.
Am Ende des Workshops am frühen Sonntagnachmittag sind sich alle Teilnehmer einig, dass ihnen die vergangenen Tage eine Menge Wissen über die Fotografie gebracht haben. Zudem haben sie angenehme Tage verbracht im beschaulichen Glückstadt, fanden im „Brückenhaus“ eine schöne und gemütliche Unterkunft und wurden von der Gastgeberin Ilona mit ihrem Team mit vielen Köstlichkeiten verwöhnt.

Es gibt wohl nur wenige Stadt-Landschaften, die derart markante Motive für die Available-Light-Fotografie bieten wie Frankfurt. Besonders eindrucksvoll ist das "berauschende“ Lichtszenario der „in den Himmel wachsenden“ Wolkenkratzer. Einen imposanten Kontrast zur „schillernden Senkrechten“ bildet die langgezogene Mainschleife mit ihren „markanten Waagerechten“ in Form der unterschiedlich konstruierten Brücken.

Nach einer theoretischen Einführung in die Available-Light-Fotografie ab Freitagmittag machen wir uns um 18:00 Uhr auf dem Weg zum nahen Main, um die Szene noch bei Tageslicht und später zur Goldenen und der folgenden Blauen Stunde zu erleben und den Lichtkontrast zu verinnerlichen. Durch diesen krassen atmosphärischen Unterschied gewinnt die Fotografie zu später Stunde zusätzlich an Bedeutung.

Wir lassen uns Zeit beim Beobachten und Erkennen von Motiven. Innere Ruhe und Konzentration bieten eine gute Grundlage, um sich einzustimmen auf diese Art der emotionalen Fotografie. Wir legen im Schneckentempo Kilometer um Kilometer zurück und erlaufen uns damit immer neue Perspektiven. Da schmeckt das späte Abendessen in Sachsenhausen bis Mitternacht besonders gut.

Der Sonnabend steht erst einmal im Zeichen der Bildbearbeitung mit der anschließenden Bildbesprechung. Da die meisten Teilnehmer bereits bei anderen Workshops und/oder Reisen mit uns unterwegs waren, erscheinen die ersten Bilder bald auf den Monitoren der Laptops. Wer noch keine Bearbeitungserfahrung hat, bekommt Unterstützung durch die Referenten. Da gibt es so manchen staunenden Blick und freudige Ausrufe über die Entwicklung von Fotografien im digitalen Zeitalter. Mit wenigen Klicks werden die Bildervorlagen optimiert und zum Teil sogar neu gestaltet.

Wieder rechtzeitig vor Sonnenuntergang machen wir uns dann auf den Weg zum Main-Tower, um eine völlig andere Perspektive auf die Main-Metropole zu bekommen. 200 Meter geht es hinauf im Sprinttempo auf die Plattform des Giganten. Der Blick ist atemberaubend. Jetzt blicken wir sogar hinab auf angrenzende Wolkenkratzer und können sie durch unterschiedliche Brennweiten in vielfältige Relationen setzen zu den vielen Gebäuden zwischen den Kolossen, die wie Spielzeug-Häuser wirken. Zum Spiel mit Formen, Strukturen und Lichteffekten kommt mit Dämmerung und Dunkelheit das prägnante Farbenspektrum der unzähligen Lichter hinzu.

Auch der einsetzende Regen kann uns nicht abhalten, diese atemberaubende Szenerie im Bild fest zu halten. Die nassen Schauer sorgen sogar für Glanz und spannende Reflexe auf den unter uns liegenden Straßen und Dächern.

Dass sich das Durchhalten auf dem hohe Dach gelohnt hat, sehen wir am Sonntag beim Betrachten der Bilder in einer Abschluss-Schau, bei der wir die besten Aufnahmen der Teilnehmer zeigen. Und da ist so mancher Glanzpunkt dabei, den sich der/die Teilnehmer/in an diesem Workshop zu Beginn nicht zugetraut hätte...


An die 100 Besucher waren gekommen zur Ausstellung in das Ortsmuseum in Oftringen. Den Ort im Schweizer Aargau hatte Peter Fischer gewählt, weil er einst hier geboren wurde und später hinauszog in die weite Welt. „Grenzenlos“ war deshalb auch der passende Titel für diese eindrucksvolle Bilderschau. Die Besucher aus der Schweiz und aus Deutschland bekamen die Sicht auf eine Auswahl von 32 Bildern aus New York, Kuba, Namibia, Island, Costa Rica, Vietnam, Toskana, Cornwall und Schottland. Stark geprägt ist die Ausstellung vor allem durch den Kontrast zwischen den historischen Gegenstände des Museums zu den hervorragenden, zeitnahen Foto-Bildern.

Der FREIRAUM-Inhaber Peter Fischer begann seine professionelle Karriere als Fotograf 2008, als er als Gast eine Fotoreise nach Kuba machte. Bald stand für den IT-Spezialisten fest, dass er seine Leidenschaft, die Fotografie, zum Beruf machen wollte. Es folgten weitere Reisen mit FREiRAUM, die sein Vorhaben verfestigten.

Beim Betrachten der Bilder auf der Ausstellung erkennt man die enorme Entwicklung der vergangenen Jahre. Fischers Beobachtungsgabe und Präzision bis ins letzte Detail machen seine Bilder zu wahren Meisterwerken.

Dies betonte auch Manfred Horender in seiner Laudatio auf seinen Nachfolger und Freund. Der FREIRAUM-Gründer bescheinigte seinem Kollegen die seltene Gabe, dass er sowohl hohes technisches Können als auch tiefe emotionale Empfindungen in seine Werke einbringe. „Die meisten Menschen haben das eine oder das andere, Peter aber ist mit beidem ausgestattet, und das macht ihn zum einem besonderen Fotografen“, betonte Horender. Vor allem aber habe er „das innere Auge“, mit dem aus dem Unterbewusstsein heraus derartig ausdrucksstarke Bilder entstehen könnten.

Bei FREIRAUM ist man sich im klaren, dass Bilder nicht nur in den Computer, sondern vor allem an die Wand und - als Fotobuch - auf den Tische gehören. Peter Fischer macht mit seiner Ausstellung einen Anfang, der auch die vielen Stammkunden der Firma motivieren soll.

Der Kontrast der Bodenständigkeit der Schweizer Heimat zur visuellen weiten Welt prägte den Ausstellungsrahmen im örtlichen Museum. Die Bilder in einer derartigen Umgebung gekonnt zu platzieren, war eine Herausforderung, die der Kurator Mathias Baumann mit seinen Helfern einfühlsam umsetzte.

Den musikalischen Rahmen der Eröffnung bildete ein musikalisches Quartett mit irischer und schottischer Volksmusik.

Ortsmuseums-Präsidentin Christine Jardin war bei ihrer Einladungsansprache die Freude anzusehen über die Tatsache, dass ein „Sohn“ des Ortes mit derartig großartigen Bildern in seinen Geburtsort zurückkehrt. Auch die Kombination von historischen Ausstellungsstücken und moderner Bilder-Kunst bezeichnet sie als gelungen. Ihre Ansprache hielt sie gleichsam als Übersetzerin in Schwyzer Dütsch und deutsch, was nach ihren Angaben nicht so oft gefordert sei.
Die Ausstellung wird bis zum 15. November 2015 im Ortsmuseum Oftringen gezeigt.

Die Öffnungszeiten sind am 6.9., 4.10., 1.11. 2015 von 10:00 - 12:00 Uhr und am 20.9., 18.10., 15.11. 2015 von 15:00 - 17:00 Uhr


Es fühlt sich an, als würden wir nach einer rasanten Fahrt den Wagen langsam ausrollen lassen und den Motor abstellen. Hektik und Lärm der Großstadt und Autobahn liegen hinter uns. Catania, wo wir uns für die Folgereise von Sizilien auf die Äolischen Insel gesammelt hatten, war interessant, aber auch anstrengend. Einige der Teilnehmer haben zusammen die Sizilienreise gerade hinter sich, andere sind neu hinzu gekommen für die Woche auf den Inseln im südlichen Mittelmeer.

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Nach einer gut einstündigen Fährfahrt von Milazzo nach Lipari empfängt uns Beschaulichkeit und Ruhe. „Unser“ Hotel am Rande der „Inselhauptstadt“ fühlt sich an wie ein Zuhause.
Nach einem Streifzug durch den Ort und einem leckeren Abendessen unter freiem Himmel am idyllischen Hafen  umrunden wir am nächsten Tag die Insel. Immer wieder bieten sich spektakuläre Aussichten über Lipari und die angrenzenden Inseln Vulcano, Salina, Panarea und Stromboli. Die aktive Vulkaninsel ist nur schemenhaft in der Ferne zu erkennen, wie auch die dünn besiedelten Filicudi und Alicudi.
Ein still gelegtes Bimssteinwerk bietet uns gute Lichtstimmungen und Grafiken für unsere Aufnahmen. Nach einer Rückkehr am späten Nachmittag machen wir uns am Abend noch einmal auf dem Weg, um die wunderbare Lichtstimmung des Sonnenuntergangs und der Blauen Stunde abzulichten. Jetzt kommen natürlich auch das Stativ und Filter zum Einsatz.

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Am nächsten Tag fahren wir mit dem Schiff hinüber nach Vulcano und erklimmen in eineinhalb Stunden den 499 Meter hohen Vulkan der Insel. Er ist ein Glied der Kette von Vulkanen, die sich vom Vesuv bei Neapel über die Äolischen Inseln bis hin zum 3323 holen Ätna auf Sizilien zieht. Die Inselgruppe ist auch bekannt unter dem Begriff Liparische Inseln, von denen nur sieben der zwanzig Eilande mit knapp 15 000 Menschen bewohnt werden.
Vom Kraterrand bietet sich ein grandioser Blick über das weite Meer und die Nachbarinseln. Aus einem Teil des Randes dampft Schwefel, der sich als gelbe Schicht auf dem dunklen Gestein abgelagert hat. Einige von uns umrunden die weite Öffnung des Riesenberges und bekommen immer wieder neue Perspektiven geboten. Landschaftsfotografie vom Feinsten…

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Salina ist das Ziel am nächsten Tag. Am Vorabend haben wir uns im Hotel den Film „Il Postino“ (Der Postmann) angesehen, der in dem Ort Pollara gedreht wurde. Eine herrliche Geschichte eines verliebten Postboten, der mit Hilfe des Poeten Pablo Neruda seine große Liebe verzaubert. Ein Filmklassiker, dessen Entstehungsort wir nun besuchen und fotografieren. Genauso heimatverbunden wie der Hauptdarsteller des Filmes zeigt sich unser Fahrer Antonio, der mit stiller Begeisterung über das Leben und die Natur seiner Heimatinsel erzählt.
Und fürwahr, Salina ist überfüllt mit Blumen, Bäumen und einem satten Grün. Zudem ist die Insel bekannt für seine schmackhaften Kapern. In einem kleinen Gehöft versorgen wir uns dann auch prompt mit den Köstlichkeiten und erfahren so manches über diese Delikatesse. Zu der wird sie allerdings erst, nachdem sie getrocknet, in Salz, Essig oder Öl eingelegt und vor dem Verzehr gewässert werden.
Da wir uns am folgenden Tag erst am Mittag aufmachen nach Panarea und Stromboli, nutzen wir die Zeit zu einer Bildbesprechung, die gerade von unseren vielen Stammgästen immer ersehnt wird, um Anhaltspunkt und Ratschläge zu bekommen für die kommenden Aufnahmen.

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Diesmal sind wir mit einem kleinen Motorboot unterwegs, das zwischendurch einige Badestopps einlegt und uns auf Panarea und Stromboli zu ausgedehnten Inselbesuchen entlässt. Auf dem Weg fotografieren wir eine Schildkröte, die gemütliche durchs Wasser paddelt.  Fotografisch zieht uns vor allem Stromboli an, der einzige ständig tätige Vulkan Europas. Der Hafen der Insel wird umsäumt von einem kleinen, beschaulichen Ort mit engen Gassen und einer prächtigen Kirche, vor deren Platz man einen großartigen Blick hat auf das tiefe Blau des Meeres und des Himmels, auf dem sich einige kräftige weiße Wolken abzeichnen.
Zum Höhepunkt unseres Besuches wird eine Fahrt in die Dämmerung mit unserem Boot mit Blick auf die Insel. Nach dem Untergang der Sonne sehen wir, wie die Glut des Feuers aus dem Schlot des Vulkans schießt. Umsäumt von kräftigen hellen und dunklen Rauchwolken.

Bilder: Manfred Horender und Bernd Kupper


Dienstag, 19 Mai 2015 08:37

23.-30.5.2015 Fotoreise Sizilien

Brennende Sonne, kräftiger Wind, Regenschauer, dörfliche Idylle und quirliges Großstadtleben. Auf unserer dritten Sizilien-Reise war wieder einmal alles geboten.

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Castiglione empfing uns mit Beschaulichkeit und Ruhe. Der 3000-Seelen-Ort in den Bergen des Hinterlandes ist Sizilien pur. An den steilen, engen Straßen und verwinkelten Gassen stehen Reih an Reih massive alte Häuser, die ihre beste Zeit lange hinter sich haben. Die Zeit scheint still zu stehen zwischen dem alten Gemäuer, das kaum Renovierung oder gar Erneuerung erwarten darf. Es fehlen die Mittel und die Kraft, sich gegen den schleichenden Verfall aufzulehnen.

Die Menschen hier im tiefen Süden Europas scheinen es mit Ruhe und Gelassenheit hinzunehmen, dass kein Wandel in Aussicht ist. Und wer sich mit dem Stillstand nicht zufrieden gibt, kehrt der Insel den Rücken und macht sich auf in den Norden Italiens oder versucht sein Glück im Euro-Land.

Für uns aus dem Norden tut die Gelassenheit der Einheimischen gut, mit der es jedoch auf den Straßen schnell vorbei ist. Nicht ohne Grund sieht man auf den engen Straßen kaum ein Auto ohne Beulen oder abgerissene Rückspiegel. Die Fahrweise ist abenteuerlich, Rücksicht darf nicht erwartet werden. Es gibt nur einen Vorteil: der Verkehr ist immer im Fluss….

Castiglione bietet uns Fotomotive im Übermaß. An jeder Ecke und in jedem Winkel ergeben sich interessante Perspektiven, um das Flair des Dorfes widerzugeben. Ein Highlight sind die „grauen Wölfe“ auf dem Dorfplatz, die den Stillstand aussitzen. Alte Männer mit grauem Haar, die meisten von ihnen mit kräftigen, rauen Händen, die von harter Arbeit erzählen. Sie spielen Karten, erzählen oder gestikulieren.

Am nahen, reißenden Flüsschen ist die Langzeitbelichtung das Thema. Mit Hilfe von Stativ und Graufiltern erwecken wir die Kraft des Wassers  bei Langzeitbelichtungen zum Leben.

Und über allem thront der Aetna

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Das allgegenwärtige Motiv ist der Aetna, der mit seinen 3323 Metern über der Insel thront. Schneebedeckt und qualmend wie eine alte Dampfmaschine. Dann wieder eingehüllt in einer kräftigen Wolkenbank.

Wir brauchen nur auf den großen Balkon unseres Hotels hinauszutreten, um das sich wechselnde Schauspiel zu verfolgen und im Bild festzuhalten. Und es ist wahrlich ein grandioses Schauspiel.

Als wir nach kurvenreicher Fahrt auf fast 2000 Meter am Fuß des Giganten ankommen, weht uns ein kräftiger Wind entgegen, der das Vorankommen schwer macht. Für den Kampf gegen die Naturgewalt werden wir mit einer imposanten Szenerie und vielen großartigen Motiven belohnt.

Bei der Wanderung an einem Abhang zeigt sich das verheerende Ausmaß eines Vulkanausbruches. Schwarze Lava hat alles niedergewalzt, was sich ihr in den Weg gestellt hat. Der Kontrast zwischen dem schwarzen, ausgebrannten Gestein mit den abgestorbenen Bäumen und der am Rande sprießenden Natur bilden einen starken Kontrast, den wir Fotografen so lieben.

Die richtigen Momente zwischen Fisch und Geschrei

Am nächsten Tag ist die pulsierende Hafenstadt Catania unser Ziel. Der quirlige Fischmarkt ist wie geschaffen für die Reportage-Fotografie. Nun heißt es, hoch konzentriert Motive zu erkennen und im richtigen  Moment auf den Auslöser drücken. Kleine und große Fische und lautes Geschrei bestimmen die Szene auf dem traditionellen Markt.

Auf den Plätzen und in den Gassen und Straßen dieser Metropole ist es vorbei mit der Langsamkeit unseres Bergdorfes, in das wir am Abend gern zurückkehren.

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Ein ganz anderes Bild gibt am Folgetag das - einst - mondäne Taormina ab. Die Exklusivität vergangener Tage ist längst dem Massentourismus gewichen. Über den von Läden und Restaurant gesäumten Boulevard schieben sich die Menschen genau so wie durch das Antike Theater, das von alter Pracht und Hochkultur zeugt. So sehr die Geschäftigkeit auch belastet, an Motiven gibt es erneut mehr als genug.

Ruhe finden wir bald wieder in dem stillen Bergdorf Castelmola weit über Taormina mit seinen stillen Gassen und dem herrlichen Blick über die Küstenregion des östlichen Sizilien. Hier finden wir wieder die Ruhe, die wir aus „unserem“ beschaulichen Bergdorf Castiglione kennen und schätzen.

Am Ende der Woche haben wir wieder einmal eine Reise mit starken Eindrücken im südlichen Mittelmeer erlebt. Nun geht es hinüber auf die Äolischen Inseln. Ein neues Feeling mit vielen neuen Motiven…

Bilder: Manfred Horender und Bernd Kupper

Samstag, 09 Mai 2015 15:21

9.5.2015 Fotoworkshop Makro

Dass strahlender Sonnenschein nicht eine Grundbedingung ist für die Makro-Fotografie, zeigte sich bei unserem Workshop in Hamburg.

Nach einem kurzen Kennlernen und einer theoretischen Einführung in das Thema in unserem perfekt ausgestatteten Seminarraum ging es zu Planten und Blomen. Der großzügige Park im Herzen Hamburgs bietet eine Vielzahl von Blüten, Blumen, Büschen, Sträuchern und Bäumen in guter Atmosphäre.

Schon nach wenigen Schritten in die wunderbare Parklandschaft waren wir gefangen von dem großen Angebot an pflanzlichen Motiven. Besonders spannend wurde es, wenn sich Käfer, Spinnen, Hummeln oder Fliegen als Models anboten. Der Hinweis, sich auf wenige Motive zum konzentrieren, um ihn diese wunderbare Welt fotografische einzutauchen, fiel auf fruchtbaren Boden. Das durch einen leichten Wolkenschleier leicht diffuse Sonnenlicht bot idealen Bedingungen für detailgetreue Makroaufnahmen.

Und so bewegten wir uns über zwei Stunden lang kaum vom Fleck, weil wir im weiter in diese geheimnisvolle Makro-Welt eintauchten. Durch das genau Hinsehen und die dadurch entstehende Entschleunigung wuchs die Faszination für diesen „Kosmos im Kleinen“. Die Zeit verging bei diesem Ausflug in´s Detail wie im Fluge,und so freuten wir uns schon beim Abschied auf den kommenden Tag, den wir im Arboretum verbringen wollten. Dieser riesige Bauerngarten, hervorgegangen aus einer Baumschule, liegt im Norden von Hamburg in der Gemeinde Ellerhoop. Er ist Anziehungspunkt für Naturfreunde und bietet dem Besucher Stunden der Erholung und Besinnung in prachtvoller Natur.

Das eben diese Natur nicht nach Plan funktioniert, erfuhren wir am kommenden Tag, der uns am Arboretum mit strömendem Regen empfing. Kurzerhand drehten wir unseren Plan um, fuhren zurück in unseren Seminarraum und widmeten uns erst einmal der Bildbearbeitung, die eigentlich für den Nachmittag geplant war.

Die Betrachtung der Bilder vom Vortag bei der Bildbearbeitung motivierten uns für den Nachmittag, der uns beim zweiten Anlauf am Arboretum mit gutem Wetter empfing. Nun wurden wir gerade durch den Regen Stunden zuvor belohnt mit sauberer Luft und prägnanten Motiven. Die Feuchtigkeit auf Blättern und Blüten präsentierten
uns Motive von ausdrucksstarker Struktur und Leuchtkraft.

Als wir uns am späten Nachmittag trennten, zeigte sich bei allen Teilnehmern Zufriedenheit und die Erkenntnis, dass sie einen besseren Zugang zum Thema Makro-Fotografie gefunden hatten.




Sonntag, 03 Mai 2015 23:12

28.4.2015 Fotoreise La Palma

Für Wanderer ist sie ein Paradies, für Fotografen ein Füllhorn an Motiven. La Palma zeigte auch auf unserer diesjährigen Fotoreisen, dass sie eine der schönsten Inseln ist,- ausgestattet mit landschaftlichen Kontrasten und wunderbaren Lichterschauspielen.

Nachdem wir am ersten Tag die heimliche Inselhaupstadt Los Llanos beschnuppert hatten, machen wir uns tags darauf auf den Weg in den Norden der Insel. Entlang der an Serpentinen reichen, hochgelegenen Küstenstraße genießen wir den weiten Blick über Landschaft und Meer.

Über einen schmalen Weg fahren dann wir hinab nach El Tablado, einen kleinen Ort mit phantastischen Blick über die steil abfallende Küste und den tiefblauen Atlantik. „Es wohnen nur noch 17 Menschen hier,“ erzählt ein alter Mann, der auf einer Mauer nahe seinem Haus sitzt. Er wurde hier geboren und hat den idyllischen Fleck nie verlassen. Die meisten aber sind weggezogen in die Hauptstadt Santa Cruz oder auf das spanische Festland. Andere auch nach Südamerika,- vor allem Venezuela. Noch vor drei Jahrzehnten lebten über 400 Leute hier.

Die Häuser sind verlassen, Putz und Mauerwerk bröckeln in der Sonne dahin. Es gibt Gegenden in der Welt, in denen für solche Lagen Traumpreise für Land bezahlt werden,- hier aber hat sich das Leben verabschiedet.

Am Nachmittag fahren wir hinauf auf den höchsten Punkt der Insel, den fast zweieinhalbtausend Meter hohen Los Muchachos. Mit einem atemberaubenden Blick über die ganze Insel bis hinüber zu den Nachbarinseln Teneriffa, Hierro und Gomera werden wir für die kurvenreiche Anfahrt belohnt.

Die kugelförmigen Bauten des Observatoriums bilden einen guten Kontrast zur gewaltigen Bergkette und den tiefeinschneidenden Tälern. Dieses grandiose Panorama gilt es jetzt im Bild festzuhalten. Gelegenheit gibt es auch zur Langzeitbelichtung mit Stativ und Graufiltern.

Nach gut einer Stunde Fahrzeit lassen wir es uns zweieinhalb Kilometer niedriger gelegen in Puerto Tazacorte am Meer gut gehen bei Fisch und inseltypischen Leckereien.

Nach der wuchernden Vegetation des Vortages zeigt sich uns am Folgetag die karge Landschaft des Südens mit ihrem lava-schwarzen Gestein und den mächtigen Kratern.

Nach einem kurzen Aufstieg stehen wir auf einem Bergrücken aus Lavagestein, von dem wir auf die Südspitze der Insel mit einem massiven Leuchtturm und einige Windmühlen blicken. Fotomotive der besten Güte. Die weite, kontrastreiche Landschaft mit ihren feinen Zeichnungen lassen sich mit unterschiedlichen Brennweiten ablichten. Wolken und Meer können mit Langzeitbelichtung gut in Szene gesetzt werden.

Den nächsten Tag nutzen wir zur Bildbearbeitung, die durch die digitale Bildbearbeitung enorm an Bedeutung gewonnen hat. Es zeigt sich, dass ein Laptop im digitalen Zeitalter zur Fotoausrüstung auf Reisen gehört. Damit kann man zeitnah seine Bilder ordnen, auswählen und bearbeiten. Für eine Fotoreise ideal, um bei der Betrachtung und allgemeinen Bildbesprechung Tipps für künftige Verbesserungen zu erhalten.

Über die alte Pass-Straße geht zur letzten Foto-Exkursion auf die Ostseite der Insel. Wir umfahren Santa Cruz  und erreichen nach einer Stunde das zauberhafte Dorf St. Andres. Im nahe gelegenen Naturbad erleben wir, wie einige Inselbewohner ihren Sonntagnachmittag verbringen.
Einige Kilometer landeinwärts pausieren wir im Biosphärenreservat Los Tiles. Hier haben es uns vor allem die übergroßen Farne angetan, die großartige Grafik liefern für eindrucksvolle Bilder.

Gegen Abend erreichen wir die Hauptstadt der Insel bei prächtigem Licht. Wir streifen durch die malerischen Gassen und finden viele Motive. In der Dämmerung bauen wir dann unsere Stative auf, um stimmungsvolle Momente bei Available-Light-Atmosphäre fotografisch festzuhalten.

Zum Abschluss der Reise genießen wir bei einer weiteren gemeinsamen Bildbesprechung die fotografischen Resultate unserer Ausflüge, die uns das ganze Spektrum dieser vielseitigen Insel zeigen.



Sonntag, 05 April 2015 20:00

5.4.2015 - Andalusien - Semana Santa

Aus Deutschland kommen Nachrichten über ein Wetter zum Fürchten: Sturm, Orkan, Regen, teils sogar Schnee, entwurzelte Bäume, „enthauptete“ Dächer und sogar Verletzte und Todesopfer. Und wir hier im Süden Spaniens kämpfen mit der Wärme, die ein Nordmensch wie ich gar als lastvolle Hitze empfindet.

Wir haben Andalusien in den vergangenen Jahren auch schon anders erlebt: kühl und regnerisch. Und darauf sind wir immer vorbereitet, wenn wir in das regenreichste Gebiet Spaniens fahren in der Osterzeit. Denn der Naturpark Grazalema ist von traumhafter landschaftlicher Schönheit und mit artenreicher Tierwelt bedacht. Aber auch bekannt für untypische, kurzfristige Wettereinbrüche mit einem bizarren Mikroklima.

In diesem Jahr aber scheint die Sonne mit voller Kraft, was mit einem für Fotografen eher langweiligen, tiefblauen Himmel „bezahlt“ werden muss. Da jedoch nicht die Landschafts-Fotografie im Mittelpunkt steht, sondern die Reportage- und Street-Fotografie, tangiert uns die blaue Herrlichkeit nur am Rande. Und im Kontrast zu den Weißen Dörfern und ihrer ausgeprägten Struktur tut das Blau dann sogar wieder seine Dienst.

Kaum sind wir angekommen in unserem schönen Hotel am Hang gegenüber dem von der Zeit zurück gelassenen Dorf, bekommen wir schon die Nachricht: Die erste Prozession in der Semana Santa in Grazalema ist schon am nächsten Mittag.- Und wir sind natürlich dabei.

Es ist ein kleiner, spielerischer Umzug, der im krassen Gegensatz steht zu den pompösen Prozessionen in Sevilla, in die wir uns auch noch stürzen werden. Es sind viele Kinder dabei und Alte. Es hat eine beschwingte Fröhlichkeit bei allem religiösem Ernst, der diese Woche vor Ostern prägt. Dem Zug hat sich eine Gruppe Pfadfinder aus Madrid angeschlossen, die auf halbem Wege das Paso schultern dürfen, das Tragegestell, auf dem Statuen von Jesus und Maria bergauf, bergab durch die engen Straßen und Gassen geschleppt wird.

Die fotografischen Anfänger in unserer Gruppe werden schon am Start voll gefordert. Oh je, Belichtung messen, die richtige Blende und Zeit einstellen, einen guten Standort und günstigen Blickwinkel „erobern“ in dem Gewirr. Und dann soll auch noch die Schärfe stimmen und nicht nur Hinterköpfe auf den Bildern erscheinen. Das ist wirklich kaltes Wasser, in das man da geworfen wird. Und so manchem wird klar, wie schwer es Reportage-Fotografen haben, gutes Material zu liefern sollen.

Aber der Reihe nach: Erst einmal üben wir am nächsten Vormittag in Ruhe und ohne Druck das kleine Ein-Mal-Eins der Reportage. Und beschäftigen uns auch mit der Bildbearbeitung, mit der kaum einer bisher Berührung hatte. Das ganze soll natürlich auch in ein entspanntes und erbauliches Urlaubsgefühl „verpackt“ werden.

Ich verspreche Genuss und Freude an der Fotografie,- trotz allem. Und werde ein wenig skeptische angeschaut…

Doch schon nach weiteren zwei Tagen heischt ein wenig Begeisterung über die Gesichter. Die Bildbearbeitung erhält ihre verdiente Anerkennung und verliert gleichermaßen ihre Ausstrahlung des „Suchenden im dunkeln Walde".

„Mein Gott, was kann man damit alles machen“, ist einer der Ausrufe, der so treffsicher in diese heilige Woche passt. Und alle beginnen zu erkennen, dass die Bildbearbeitung in der digitalen Fotografie die eigentliche Revolution in der Lichtbildnerei ist. Sie ist nach der Motivsuche und Bildkomposition schlicht eine weitere kreative Ebene der Fotografie.

Nach Besuchen in Ronda, dem Durchstreifen Weißer Dörfer und traumhaft schöner Landschaften befällt die Teilnehmer der Reise schon eine gewisse Leichtigkeit, die der Verzagheit des Beginn den Raum nimmt. Da stellt man dann schon einmal fest, dass tatsächlich drei oder vier Stunden am Laptop bei der Bildbearbeitung vergangen sind, obwohl man sich doch erst gerade an`s Werk gemacht hatte.

Die „Faszination Fotografie“ hat wieder einmal gesiegt. Willkommen im Club !

Die Aufnahmen der folgenden Tage zeigen, welche Wirkung die Bearbeitung der Aufnahmen hat. Durch Hinweise und Ratschläge des Referenten und den Abgleich mit den Aufnahmen der Anderen kommt immer mehr Klarheit und Ausdruckskraft in die Bilder. Und damit wächst natürlich auch die Urlaubsfreude  und die Lust darauf, beim nächsten Mal noch genauer hin zu schauen…

Die Feuertaufe gibt es am vorletzten Tag in Sevilla. Die Dreiviertel Million Menschen, die in der Stadt ohnehin leben scheinen sich in den Tagen vor Ostern verdoppelt zu haben.

Es laufen mehrere Prozessionen gleichzeitig, die alle in die Hauptkathedrale einziehen, um dann zu ihrem Ausgangsort zurück zu kehren. Jeder dieser Züge schiebt sich Stunde um Stunde durch die Straßen und von Menschenmassen gesäumte Plätze. Wer an Platznot leidet, sollte sich hier ein wenig fern halten…

Die Frauen mit prächtigen schwarze Spitzen geschmückt, die Männer galant in dunkel Stoff. Laute Fanfaren und  Trommeln und Paukenschläge, die die Luft erbeben lassen. Dieses Schauspiel flößt Erfurcht ein und fasziniert gleichermaßen. Die verborgenen Gesichter unter langen, spitzen Hauben und die in weiten, bodenlangen Gewänder bedeckten Körper zeugen von Buße und Leid dieser Tage in der Semana Santa, der Heiligen Woche.

Am Ende der Woche sind die Teilnehmer über sich und ihre Bilder ein wenig selbst erstaunt. Das hatten sie nicht erwartet nach diesem furiosen Beginn der Reise. Alle sind sich einig: Wo wir jetzt stehen, machen wir weiter. Bei einigen ist ein wenig technische Aufrüstung angesagt, weil Kamera und Zubehör doch schon das digitale Rentenalter erreicht haben.

Anmerkung: Was natürlich nur für Kameras gilt. Denn Fotografen im Rentenalter werden durch die Entdeckung der Fotografie doch um einiges jünger…:)


Mittwoch, 25 März 2015 14:32

18.-22.03.2015 - Fotoworkshop Anfänger

Da liegt schon eine Menge Unbekanntes vor einem, wenn man die „Geheimnisse“ der Fotografie erforschen möchte, um sich vom Knipser zum Fotografen zu wandeln. Das gilt vor allem für Anfänger, die sich mit einem guten Grundwissen der Fotografie ausstatten möchten.

Das sind auch wieder die Voraussetzungen bei unserem erneuten Workshop für Anfänger, den wir erneut traditionell in Glückstadt durchführen, der Stadt in der FREIRAUM seine Wurzeln hat. Die idyllische Stadt an der Unterelbe bietet ideale Bedingungen für den Start in die Fotografie. Im „Brückenbaus“ erfahren die elf Teilnehmer Stück für Stück im Wechsel zwischen Theorie und Praxis einen erhellenden Einstieg in das Medium der Lichtmalerei.

Die gerade im Haus vermittelten theoretischen Regeln und Grundlagen werden anschließend vor der Tür am prächtigen Hafen praktisch umgesetzt. Diese Erfahrungen wiederum werden dann in den vier Wänden begutachtet und führen so nach diesem Rhythmus zu immer mehr Erkenntnissen und Sicherheit.

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Belichtungsmessung, Grauwert, ISO, Blende, Zeit, Brennweiten und so weiter… ,- das muss man erst einmal auf die Reihe bekommen. Und das natürlich alles manuell. Automatik gibt es nicht, wir bestimmen, wie wir belichten, unser Bild gestalten über die Blende oder die Zeit, wohin wir die Schärfe legen und wie wir freistellen… .

Ziemlich viel auf einmal. Und doch gehen jedem immer mehr Lichter auf, erkennt man, worum es genau geht. Nicht alles auf einmal vorgesetzt zu bekommen ist wichtig, und geduldig eines nach dem anderen in Einklang bekommen.

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Schon am zweiten Tag machen wir uns auf den Weg an die Nordsee,- bei Sonnenschein und prächtigem Licht. Hier gilt es, das Licht lesen zu lernen, Flächen, Strukturen und Perspektiven zu erkennen und das Bild zu „komponieren“. Einfach und ausdrucksvoll gestalten, Gefühl zu entwickeln für den Raum und die Atmosphäre.

Zuerst am Strand, dann im Watt und zum Schluss beim Leuchtturm. Das sind die Stationen die wir an der Nordsee machen, mit vielen reizvollen Motiven und Lichtstimmungen. Bis hinein in den Abend bei Available Light vom Stativ. zum Schluss gibt es ein zünftiges Abendessen im Hafen von Tönning.

Und weiter geht´s am nächsten Morgen nach gemeinsamen Frühstück im „Brückenhaus“, mit dem uns die Chefin Ilona mit Ihrem Team Annette und Meike verwöhnt und auf einen erneut langen Tag rüstet.

Bis zum frühen Nachmittag gilt es, die Aufnahmen von gestern zu sortieren, zu ordnen und eine Auswahl zu treffen. Ganz nach dem Motto „das Bessere ist der Feind des Guten“. Bilder löschen ist verboten; denn die Referenten sollen auch anhand nicht gelungener Versuche Tipps geben, wie man´s besser machen kann. Wir sind heute mit drei Referenten vertreten, um uns intensiv um unsere „Schüler“ kümmern zu können.

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Am Nachmittag geht es dann nach Hamburg. In der Speicherstadt und der Hafen City wollen wir bei unterschiedlichen Lichtsituationen das Flair des Hafen fotografisch festhalten und individuell gestalten. Wieder ist die Begeisterung groß, auch wenn am Abend der steife Wind einige ein wenig frösteln lässt. Das deftige Abendessen versöhnt und rundet einen wunderbaren Tag in der schönen Hansestadt ab.

Der Samstag gilt ganz der Bildbearbeitung. Wieder haben wir gemeinsam mit Petrus perfekt geplant. Schien in den vergangenen Tagen noch die Sonne, so regnet es heute, und wir sitzen im gemütlichen „Brückenhaus" und freuen uns über unsere tollen Ergebnisse der vergangenen Tage. Jetzt sind wir Referenten sogar zu viert, damit wir bei der Bildbearbeitung intensiv unterstützen können.

Bei der gemeinsamen Bildbesprechung herrscht Erstaunen: Diese Bilder haben wir gemacht ? Die Teilnehmer sind stolz auf ihre Ergebnisse und wir Referenten sind nicht minder stolz, dass wir ihnen doch so einiges vermitteln konnten.

Der Sonntagvormittag gilt dem Feinschliff. Jeder gibt noch einmal einige bearbeitete Bild ab, die wir nun in der Abschluss-Schau genießen.

Ein schöner Abschluss dieses Workshops. Anfänger war vor einigen Tagen, jetzt ist jeder schon einen Schritt des Weges fortgeschritten. Der Blick auf die Fotografie und ihre vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten hat sich erweitert und verfeinert. So kann es weiter gehen…

Samstag, 31 Januar 2015 07:33

29.1.2015 - Venedig

Venedig zeigt sich von seiner besten Seite. „La Serenissima“ zeigt sich zu Beginn der Reise unter bedecktem Himmel, strahlt dann aber von Tag zu Tag mehr und schenkt uns schon bald ihr strahlendstes Lächeln in Form von Sonnenschein, geschmückt mit zarten Wölkchen. Das wunderbare Licht reflektiert auf dem Wasser der unzähligen Kanäle und verleiht den gedeckten Farben eine Patina wie sie nur in dieser wunderbaren und wundersamen Stadt zu sehen ist.

Nach einer theoretischen Einführung in die Fotografie im allgemeinen und die Besonderheiten dieser Stadt im besonderen erkunden wir am ersten Tag „unseren“ Stadtteil Dorsoduro, in dem viele Studenten und Künstler leben. Einige Teilnehmer üben in der Praxis die Grundlagen wie die richtige Belichtung, die Motiverkennung und beginnen, die Qualität des Lichtes zu studieren. Wir nehmen uns viele Stunden Zeit für den Rundgang, um in eine gute Stimmung zu gelangen für den richtigen Blick.

Am nächsten Morgen sind wir schon eine Stunde vor Sonnenaufgang unterwegs zur Accademia-Brücke, um die Kulisse zur Blauen Stunde und dem Sonnenaufgang im Bild fest zu halten. Dabei wird der Umgang mit dem Stativ bei Langzeitbelichtungen geübt. Diese praktischen Erfahrung sind wichtig, um Sicherheit zu bekommen beim Umgang mit der Kamera, dem richtigen Objektiv und dem Stativ. Die grandiose Lichtstimmung und die frische Luft machen alle schnell wach an diesem frühen Morgen. Der Lohn für das frühe Aufstehen sind schon erste gute Ergebnisse, die für manche/n ein neues Erlebnis sind.

Die Street- und Architektur-Fotografie bestimmen am nächsten Tag unseren Rundgang durch das Ghetto. Danach geht es zurück in´s Hotel zur Bildbearbeitung und anschließenden gemeinsamen Bildbesprechung. Datei erhalten die Teilnehmer ein Feedback durch Anmerkungen der Referenten, die künftig weitere Verbesserungen zur Folge haben sollen. Interessant ist es, zu sehen wie unterschiedlich die Aufnahmen von gleichen Orten und Motiven sind.

Die Inseln Burano, Murano und Torcello sind Ziel am nächsten Tag. Eine besondere Herausforderung ist dabei das kunterbunte Burano mit seinen grellen Farben und verwinkelten Straßen und Gässchen. zum Abschluss bekommen wir einen prächtigen Sonnenuntergang über Venedig „serviert“, den wir von Murano ablichten.

Für die beiden letzten Tage der Fotoreise ist bedeckter Himmel und am Ende gar Regen vorausgesagt. Wir werden die Zeit nutzen, die vielen Aufnahmen in unserem gemütlichen Hotel zu bearbeiten und bei einer zweiten gemeinsamen Bildbesprechung weitere Erkenntnisse gewinnen und uns über so manch gelungene Aufnahme freuen.



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