Gestern gab es am späten Abend noch einen sehr kräftigen Gewitterguss. Dies hat die Luftfeuchtigkeit nochmals steigen lassen und so sind wir froh, dass es heute wieder in die Berge geht. Der kleine Kaukasus ist unser Ziel und unsere drei Geländewagen, mit den Fahrern Georgi, Gotcha und David holen uns pünktlich am Hotel ab. Wir fahren ein wunderschönes Flusstal hinauf und auch wenn Georgi uns ein wenig zu Eile drängt, muss die alte Brücke natürlich abgelichtet werden.
Wir beschließen unsere heutige Mittagspause als Picknick zu gestalten und so stoppen wir an den kleinen Geschäften entlang der Straße um einzukaufen.
Fehlt nur noch das Brot, das leider schon ausverkauft ist. Ich entdecke im Vorbeifahren eine kleine Bäckerei und der Bäcker erklärt sich sofort bereit noch mal eben 8 Brote für uns zu backen. Der Backofen wird mit Holz befeuert und das hatten wir bisher ja noch nicht gesehen. Armin will sich auch als Bäcker versuchen, aber bevor er die Teigfladen an die Ofenwand klatschen kann, fallen sie schon ins Feuer. Es will eben doch gelernt sein, aber der zweite Versuch klappt schon ganz hervorragend.
Wir besuchen noch die Kirche in S’chalta, die wie so vieles hier in Georgien gerade restauriert wird, bevor wir dann am Fluss Adjariszkali unser Picknick machen.
Weiter geht es das Tal hinauf nach Chulo. Dort befindet sich die längste frei schwebende Seilbahn der ehemaligen Sowjetunion und beim Anblick der überbrückten 1800m zur anderen Seite bekommen einige wohl doch ein etwas mulmiges Gefühl. Dass die Seilbahn dann wegen starken Windes heute nicht fährt, passt dann einigen vielleicht doch ganz gut.
So haben wir ausgiebig Gelegenheit die Technik der Seilbahn zu bestaunen und Georgi versucht sich gleich einmal am Leitstand.
Unsere aufmerksamen Fahrer entdecken an Georgi’s Jeep einen Druckverlust am Hinterreifen und so müssen wir noch einen PitStop beim örtlichen „ATU-Vertragshändler“ einlegen. Das Loch ist schnell gefunden, die Reparatur dauert dann aber doch ein Weilchen, da die Maschine zum herunternehmen des Reifens von der Felge defekt ist und diese Arbeit „per Hand“ erfolgt. Der freundliche Werkstattbesitzer fragt uns, ob wir ihm nicht eine neue (natürlich gebrauchte) Maschine aus Deutschland besorgen könnten? Er würde sie natürlich auch bezahlen und wenn wir sie bringen, wird er auch ein Lamm für uns schlachten. Liebe Blogleser, wer also so eine Maschine noch irgendwo rumstehen hat... ab nach Georgien.
Die verlorene Zeit möchte Georgi natürlich gern einholen, damit wir rechtzeitig zum passenden Abendlicht die Zarzma-Kirche erreichen. Und trotz dichtem Nebel auf dem 2025m hohen Pass...
...und abenteuerlichen Straßenverhältnissen...
...schafft er es natürlich.
Wir sind aber dann doch froh als wir gehen 21 Uhr unser Quartier in Achalziche erreichen und mit einem fulminanten Abendessen begrüßt werden. Ein langer, ereignisreicher und spannender Tag findet seinen krönenden Abschluss.